Werner Vontobel erklärt Bundesrat Berset im Sonntagsblick was zu tun wäre, um unser Rentensystem nachhaltig zu sanieren. Er schreibt: “Kurzfristig müssten Sie die Einkommen des ärmeren Drittels der Rentner sichern, ohne dabei die Wirtschaft mit noch mehr überflüssigem Zwangssparen zu belasten. Eine Erhöhung der allgemeinen AHV-Renten um zehn Prozent und eine Verdoppelung der Ergänzungsleistungen auf fünf Milliarden würde vermutlich genügen, um allen Rentnern einen würdigen Lebensabend sichern.
Die dafür nötigen acht Milliarden könnten Sie weitgehend dadurch finanzieren, dass die jährlich rund 30 Milliarden Franken überobligatorischen Pensionskassenbeiträge künftig versteuert werden müssen. Damit würden Sie zwar den Mittelstand verärgern, die Wirtschaft würde aber profitieren, weil jede Umverteilung von den reichen Sparern zu den armen Rentnern Konsum und Beschäftigung ankurbelt.
Doch das eigentliche Problem der Wohlstandssicherung im Alter hat mit dem Rentensystem wenig zu tun. Es liegt darin, dass unser Arbeitsmarkt etwa ein Viertel der Arbeitskräfte vorzeitig verschleisst und sie von staatlicher Hilfe abhängig macht. Dieses Problem lässt sich nur langfristig lösen. Aber Sie wollen ja sicher noch viele Jahre im Amt bleiben.”
Was wir von Vontobel noch gerne wüssten: soll die überobligatorische Rente jetzt also zweifach versteuert werden?