Der Blick kommentiert Ergebnisse zur Erhebung der Vermögensverwaltungskosten in der Pensionskassen-Statistik 2013. Aufgrund der neuen Bruttomethode für die Kollektivanlagen sind sie naturgemäss deutlich höher, für den Blick Anlass zu Aufschrei und Empörung. Das BFS will die Zahlen anfang 2015 publizieren. Dem Blick scheinen sie bereits zugespielt worden zu sein. Das Blatt schreibt:

Nun, nach neuer Berechnungsmethode, ist das Ergebnis schockierend: Sie sind dreimal höher. Drei Milliarden Franken jährlich wurden den Versicherten letztes Jahr abgeknöpft! Das entspricht 0,4 Prozent der gesamten PK-Vermögen.

Zur Kasse wurden vor allem Angestellte von Bund, Kantonen und Gemeinden gebeten. Ihnen belasteten die PK-Verwalter rund 800 Franken pro Kopf, wie der ehemalige Preisüberwacher-Experte Josef Hunkeler (67) aus der Statistik ausgegraben hat. Bei den PK der Privatwirtschaft mussten die Versicherten immer noch 500 Franken abliefern. Pro Jahr.

Dem PK-Experten Werner Hug (69) sind die Gebühren zu hoch. «Das zeigt, dass sich viele PK bisher nicht getrauten, den Banken das Messer an den Hals zu setzen.» Der Experte geht davon aus, dass halb so hohe Gebühren möglich sind: «Grössere PK schaffen das bereits heute.» Immerhin sind die Gebühren nun bekannt. Hug freut sich. «Der Wettbewerb verstärkt sich. Die PK werden professioneller. Ineffiziente Kassen werden sich sputen müssen.»

Die neuen Zahlen sind noch aus einem anderen Grund brisant. «So transparent wie die Schweizer PK ist europaweit niemand. Wir haben ein Beispiel gesetzt», sagt der St. Galler PK-Experte Ueli Mettler voller Stolz.

Hans Peter Konrad (56) vom PK-Verband Asip freut sich über die neue Kostentransparenz. «Wir begrüssen das.» Man betreibe viel Aufwand, um die Kosten möglichst offen darzulegen.

Update: Werner Hug hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass die detaillierten Daten als Excel-Datei beim BFS bereits heruntergeladen werden können. Das entsprechende Blatt ist als Link hier angefügt.

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