Der Beobachter kritisiert die nach seiner Ansicht zu hohen Kosten von Administration und Vermögensverwaltung in der Beruflichen Vorsorge. Er schreibt: “Wegen der Finanzkrise sind es aktuell noch rund 700 Milliarden (in der 2. Säule). Daran nährt sich ein Heer von Vermögensverwaltern. 0,5 Prozent der Spargelder streichen sie jährlich für ihre Dienste ein, schätzt Janssen. Eine vorsichtige Schätzung. Andere Experten gehen vom Doppelten aus. Konkret heisst das: Die 4,45 Millionen Versicherten bezahlen für die Verwaltung ihrer Vorsorgegelder insgesamt 3,5 bis sieben Milliarden Franken, macht für jeden einzelnen Versicherten 790 bis 1580 Franken – und das jedes Jahr”. Die (mehr als gewagte) Schlussfolgerung: die Kosten für die Vermögensverwaltung und die Administration liessen sich halbieren – und “das wäre keine Hexerei”.

Leider unterlassen es die Autoren, am konkreten Beispiel aufzuzeigen, wo und welche vermeidbaren Kosten entstehen und welche konkreten Einsparmöglichkeiten gegeben sind. So bleibt es bei aufgeregten, aber im Detail nicht nachgewiesenen Behauptungen und Vermutungen sogenannter Experten, die wie etwa Prof. Manuel Ammann in allgemeinster Weise über den fehlenden Wettbewerb und ineffiziente Kassen philosophieren. Damit wird allfälligen Vorurteilen Vorschub geleistet, aber nichts zur Wahrheitsfindung beigetragen.

Beobachter