Buchverluste von 5 Milliarden Franken haben in nur einem Jahr 20 Prozent des angelegten Kapitals des AHV-Fonds aufgezehrt. Der Fonds steht damit nicht allein da, aber er sollte von aussen besser kontrolliert werden. schreibt Beat Kappeler in der NZZ am Sonntag.

Zum Thema Nationalbankgold hält Kappeler fest: «Eine etwas melancholisch stimmende Rechnung ergibt sich zudem, wenn man die Verkaufspreise des Nationalbankgoldes in Rechnung stellt. Denn dieses wurde zu durchschnittlich 15 600 Fr. pro Kilo verkauft, gilt heute aber fast das Doppelte. Eigentlich wären die 7 Gold-Mrd. der AHV heute im Schosse der Nationalbank immer noch 13 Mrd. Fr. wert. Innerhalb der letzten zwölf Monate aber schrumpften diese 7 Gold-Mrd. der AHV wertmässig wohl auf gegen 6 Mrd. Fr.

Für den überhasteten Verkauf des Goldes waren die Bundespolitiker verantwortlich. Für die Anlagepolitik des AHV-Fonds sind Verbandspolitiker am Drücker. Der Bundesrat delegiert sie in den Verwaltungsrat des AHV-Fonds und muss «den Versicherten, Wirtschaftsverbänden, Versicherungseinrichtungen, dem Bund und den Kantonen eine angemessene Vertretung gewähren». Da sind alle die geselligen Kommissionsfunktionäre wieder beisammen, die sich schon anderswo und überall treffen. Der AHV-Fonds hat kein externes Audit-Gremium, das sich in die Anlagepolitik permanent einbringt. Die Rechnung wird nur von der Eidgenössischen Finanzkontrolle buchhalterisch geprüft.»

NZZ am Sonntag