Die rasant steigende Zahl der IV-Fälle ist alarmierend. Seit 1985 hat sich die Zahl der Renten verdoppelt, die Ausgaben haben sich verdreifacht. Betroffen sind auch die Vorsorgeeinrichtungen, welche in der Regel parallel zur IV die eigenen Invalidenleistungen erbringen müssen. Als das vielleicht vielversprechendste Instrument etwas gegen diese Flut zu unternehmen hat sich das Case Mangement erwiesen. Mit dem CM werden alle Fälle von auffälligen Absenzen vom Arbeitsplatz möglichst frühzeitig erfasst und die Ursachen und Begleitumstände geklärt. Ziel ist, eine dauerhafte Invalidisierung zu verhindern. Die Avadis in Baden hat für ihre Kunden deshalb in einem Workshop versucht, Chancen und Grenzen dieses Instruments aufzuzeigen. Das CM kann sowohl intern wie extern durchgeführt werden. Als interne Lösung zeigte Oliver Sack, wie das Pilotprojekt der Stadt Zürich verlaufen ist und Stephan Kessler erläuterte das Vorgehen der Rehafirst, welche CM-Dienste extern erbringt.

Die Ergebnisse sind beeindruckend und lassen zumindest hoffen. Die Stadt Zürich hat errechnet, dass pro Fall dank CM die Kosten um durchschnittlich 200’000 Fr. verringert werden konnten. Die Rehafirst kann gemäss ihren Erfahrungen in etwa jedem zweiten Fall einen Erfolg verbuchen. Bei der PK von Media Markt war es laut Finanzchef Zeljko Turina möglich, die Prämien für die Risikoleistungen um 30% zu senken.

Bekanntlich sollen im Rahmen der 5. IV-Revision solche Massnahmen auch gesetzlich verankert und gefördert werden. Wie Christine Egerszegi am abschliessenden Panelgespräch betonte, bringe diesbezüglich die Revision jedoch nichts, was nicht schon heute möglich sei. Eine weitere Verschärfung der Vorschriften über das jetzt geplante hinaus wäre jedoch nicht nur im Interesse der Versicherten, sondern auch der Arbeitgeber, wie die dokumentierten Einsparungen zeigten.