Das “Echo der Zeit” auf Radio DRS hat am 8.8.2010 einen Beitrag zur 2. Säule ausgestrahlt unter dem Titel “Schweizer Pensionskassen: oft bestaunt, nie kopiert”. Die vier Minuten wurden genutzt für allerhand Merkwürdigkeiten; die auftretenden Experten: Prof. Bernd Schips und Rudolf Rechsteiner. Rechsteiner will die 2. Säule reduzieren und gleichzeitig die AHV ausbauen, weil die reichere Hälfte der Schweizer total überversichert sei und es nie zu einem Vermögensabbau komme. Kein anderes Land habe so grosse Vermögen für die Vorsorge pro Kopf im Ausland angelegt (was natürlich nicht zutrifft). Das gehe auf Kosten (!) der Nachbarn.  Auch Schips meinte, ein Land wie Deutschland könne das Modell nicht anwenden. Reporterin Barbara Widmer glaubte, das angebliche “Ungleichgewicht” mit den Folgen der in den USA ausgelösten Finanzkrise belegen zu können. Schips empfahl, verstärkt in Infrastruktur und Bildung statt im Ausland zu investieren. Fazit der Sendung: “ein gewisses Reformbedürfnis besteht”.

Unser Fazit: in ihrer Gesamtheit ist die Sendung reiner Humbug. Schips und Rechsteiner als Experten zu höchst unklar formulierten Thesen und vagen Themen Stellung nehmen zu lassen, kann zu nichts führen. Wie stellt sich der Professor vor, dass PKs in Bildung investieren sollen? Und warum ist die Abhängigkeit unserer Vorsorge von ausländischen Anlagen “nicht nachhaltig”? Unsere ganze Volkswirtschaft ist massiv vom Ausland abhängig. Wo ist der Unterschied? Da wurde eine merkwürdige Kirchturmpolitik gepredigt, die mehr mit verblasener Ideologie als mit der Realität zu tun hat.

Aber wenn Sie mögen, hören Sie selbst.

Sendung auf DRS / Abspielen – Download