Henrique Schneider entwickelt auf Inside Paradeplatz ketzerische Gedanken zum Thema Nachhaltigkeit, Governance etc.
Environmental, Social, Governance: ESG. Diese drei Buchstaben stehen heute für ein Allheilmittel transzendentaler Dimension. Sie geben vor, Unternehmen zu besseren Führungs- und Operationsabläufen zu verhelfen, sie dazu bringen, für die Allgemeinheit zu wirtschaften und erst noch die Natur zu retten.
Banker und Vermögensverwalter bekommen leuchtende Augen, weil sie unter ESG höhere Gebühren rechtfertigen können. Anlagechefs öffentlicher und privater Anstalten lachen über dicke Backen, denn solange sie sich dem Trend anschliessen, können sie ihre Reputation – aka Boni und Lebensstil – verbessern.
Stiftungs- und Verwaltungsräten ist es Musik in den Ohren, weil sie sämtliche Verantwortung auf die magischen Buchstaben delegieren können. Sozialisten bekommen Tränen in den Augen, weil sie sich mit ESG alle gefügig machen. Dabei wird immer wieder gepredigt, ESG koste nichts und schütze vor Risiken. Das ist ein Ammenmärchen – oder eine blanke Lüge.