pw. Werner Vontobel beklagt im Blick – zu Recht – die mehr als unglückliche Situation jener Rentner, die mit einem tiefen UWS in Pension gehen und dann auch noch Opfer der Inflation werden. Als Ausweg empfiehlt er das von Karl Reichmuth entwickelte Modell eines fixen, realen Zinses von 1 Prozent mit entsprechend tiefem Umwandlungssatz.
Ob das über Jahrzehnte hinweg der richtige Satz ist? Besser wäre die Flexibilisierung, mit Einbussen in schlechten Jahren und voller Partizipation an den guten. Aber das wird als “Wackelrente” von links und rechts strikt abgelehnt. Man hält an der Leistungsgarantie fest und unterlässt es, deren Kosten auszuweisen. Opfer sind die “Rentendeppen” und alle anderen auch. Vontobel schreibt:
Die meisten Versicherungen zahlen ab 2023 nur noch um die 4,5 Prozent. Angesicht von erwarteten Renditen von 1 bis 1,5 Prozent ist dies versicherungsmathematisch genauso korrekt wie damals der Umwandlungssatz von 7,2 Prozent.
Dumm ist bloss, dass man aus den Fehlern von damals nichts gelernt hat. Denn wenn die Teuerung demnächst wieder auf den einst normalen Pegel steigen sollte, folgt auf meine Generation der glücklichen Gewinner die der doppelten Deppen: Die mit den tiefen Renten, die sich erst noch real stark entwertet. Und wenn die Pensionskassen dann ihr Deckungskapital neu berechnen, sitzen sie plötzlich auf riesigen Überschüssen. Über deren Verwendung entscheidet der Stiftungsrat – in dem die doppelten Deppen nicht vertreten sind.