BFS. Das Erwerbseinkommen entspricht den Einnahmen, die Personen mit der Ausübung einer Erwerbstätigkeit erzielen. Dazu gehören nicht nur Löhne, sondern auch Einkünfte aus einer selbstständigen Erwerbstätigkeit sowie beschäftigungsbezogene Sozialleistungen.Nicht zum Erwerbseinkommen zählt das beschäftigungsunabhängige Einkommen aus anderen Quellen wie Vermögen, Sozialhilfe, Transferleistungen usw.
BFS
Neue Indikatoren im System der sozialen Sicherheit
BFS. Neue Längsschnittindikatoren zu den Verläufen im System der sozialen Sicherheit zeigen für das Jahr 2021 einen leichten Rückgang (–0,3%) der Anzahl Personen, die Taggelder der Arbeitslosenversicherung, Renten der Invalidenversicherungen oder Sozialhilfeleistungen bezogen. Die Zahl der Personen, die innerhalb eines Jahres mehrere Leistungen beanspruchten, ist 2021 um 3,9% angestiegen, während eine Typologie der Leistungsbeziehenden zeigt, dass Personen mit Drehtüreffekt deutlich in der Minderheit sind (2,3%).
Armutsgefährdung
BFS. Die neue Quote der materiellen und sozialen Deprivation beschreibt den Anteil Personen, die aus finanziellen Gründen auf wichtige Güter, Dienstleistungen und soziale Aktivitäten verzichten müssen. Im Jahr 2021 betraf dies in der Schweiz 5,2% der Bevölkerung oder rund 448 000 Personen. Die Armutsquote war mit 8,7% fast auf dem gleichen Niveau wie vor der Covid-19-Pandemie. Der allgemeine Lebensstandard in der Schweiz gehört weiterhin zu den höchsten Europas.
Lohnentwicklung 2022
2022 erhöhten sich die Nominallöhne der Männer durchschnittlich um 1,1%, die der Frauen stiegen mit +0,8% weniger stark.
BFS. 2022 erhöhten sich die Nominallöhne gegenüber dem Vorjahr durchschnittlich um 0,9% (2021: –0,2%; 2020: +0,8%; 2019: +0,9%; 2018: +0,5%). Bei den wichtigsten Gesamtarbeitsverträgen (GAV), denen fast eine halbe Million Arbeitnehmende angeschlossen sind, wurde für 2022 kollektivvertraglich eine Effektivlohnerhöhung (Nominallöhne) von +0,3% vereinbart.
Der insbesondere durch die höheren Gas-, Öl-, Auto- und Mietpreise versursachte Anstieg des Preisniveaus führte Ende 2022 zu einer aussergewöhnlichen Teuerung von +2,8%. Aufgrund der Anpassung der Nominallöhne an die Teuerung verringerte sich die Kaufkraft der Löhne um 1,9%.
PK-Statistik 2021: 1159 Mrd. Vermögen
BFS. Im Jahr 2021 erwirtschafteten 1389 Pensionskassen ein Nettoergebnis aus Vermögensanlagen von 87 Mrd. Franken. Entsprechend stiegen die Wertschwankungsreserven auf 145 Mrd. und die Unterdeckung sank auf 30 Mrd. Die Bilanzsumme aller Pensionskassen der Schweiz belief sich auf 1159 Milliarden Franken. Dies geht aus den definitiven Ergebnissen der Pensionskassenstatistik 2021 des Bundesamtes für Statistik (BFS) hervor.
Seit 2004 verzeichneten die Wertschwankungsreserven mit 12,5% der Bilanzsumme ein Allzeithoch. Bei Pensionskassen, welche ihr vorgegebenes Ziel an Wertschwankungsreserven erreicht hatten, nahmen die freien Mittel ebenfalls zu.
Auf der Anlageseite präsentierten sich Aktien mit 31,6%, Obligationen mit 27,8% und Immobilien mit 20,9% als die grössten Bilanzpositionen. Im historischen Vergleich stand eine rekordhohe Vermögensallokation bei Aktien und Immobilien einer rekordtiefen Allokation bei Obligationen gegenüber.
Die Unterdeckung sank 2021 auf 30,3 Mrd. Franken (–6,4%). Grösstenteils wird diese Deckungslücke durch Staatsgarantien getragen. Bei den 69 öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen betrug die Unterdeckung 30,1 Mrd. und bei den 1320 privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen belief sie sich auf 207 Millionen Franken.
Im Jahr 2021 zahlten rund 1,9 Millionen Frauen und 2,5 Millionen Männer gesamthaft 21,3 Mrd. Franken reglementarische Beiträge in die berufliche Vorsorge ein. 346’952 Bezügerinnen und 522’770 Bezüger von Altersrenten erhielten insgesamt 24,6 Mrd. Franken ausbezahlt.
Somit hatten sie Anspruch auf durchschnittlich 28’268 Franken pro Jahr, gemessen an der auf ein Jahr hochgerechneten Rente im Dezember 2021. 18’557 Frauen und 32’657 Männer verlangten 2021 zudem eine Kapitaloption.11,3 Mrd Franken (+14,2%) betrug das Total der Kapital- oder Teilkapitalauszahlungen bei Pensionierung. Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs belief sich auf 220’734 Franken (2020: 211 038 Franken; +4,6%).
Haushaltbudgets im Zeichen von Corona
BFS. Bei den Ausgaben der Privathaushalte in der Schweiz zeigten sich 2020 im Vergleich zu den Vorjahren grössere Veränderungen aufgrund der Covid-19-Pandemie. So wiesen insbesondere die durch Einschränkungen betroffenen Bereiche deutliche Rückgänge auf: Die Ausgaben für Gast- und Beherbergungsstätten etwa sanken im Vergleich zu 2019 um 38% auf 343 Franken pro Monat. Bei den Einkommen hingegen sind im Jahr 2020 keine signifikanten Verschiebungen zu beobachten.
Das durchschnittliche verfügbare Einkommen von 6789 Franken pro Monat ist mit dem von 2019 vergleichbar. Zum Haushaltseinkommen zählen nebst den monatlich ausbezahlten Löhnen und Zulagen auch die jährlichen Zahlungen wie zum Beispiel der 13. Monatslohn. Erhaltene Renten, Sozialleistungen und Überweisungen von anderen Haushalten sowie Vermögenserträge wie Zinsen und Dividenden werden ebenfalls dazugerechnet.
Mütter – und Väter – auf dem Arbeitsmarkt
BFS. Im Jahr 2021 nahmen 82% der Mütter in der Schweiz am Arbeitsmarkt teil. Diese starke Erwerbsbeteiligung geht Hand in Hand mit einem hohen Anteil an Teilzeitarbeit. Nach der ersten Mutterschaft verlässt jede neunte beruflich aktive Frau den Arbeitsmarkt und der Anteil der teilzeitbeschäftigten Mütter verdoppelt sich. In der Schweiz liegt die Arbeitsmarktteilnahme der Mütter über dem europäischen Durchschnitt. Dies sind einige Ergebnisse der Publikation «Mütter auf dem Arbeitsmarkt im Jahr 2021».
PK-Statistik: Prov. Ergebnisse für 2021
BFS. Um möglichst rasch erste provisorische Werte der Pensionskassenstatistik 2021 publizieren zu können, ist eine nach Rechtsform und Risikodeckung geschichtete Zufallsstichprobe gezogen worden. Die vorliegenden Ergebnisse basieren auf der Hochrechnung von 449 eingegangenen Fragebogen (August 2022).
Pensionskassen-Statistik 2020: Kommentierte Ergebnisse
BfS: Die Publikation zur Pensionskassenstatistik 2020 basiert auf den aggregierten Ergebnissen der für das Geschäftsjahr 2020 durchgeführten Erhebung. Sie erläutert das Konzept der Erhebung und orientiert über die Struktur und die Entwicklung der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit aktiven Versicherten und reglementarischen Leistungen. Die kommentierten Ergebnisse liefern Kennzahlen und Informationen zur Struktur der Vorsorgeeinrichtungen, zur Situation ihrer Versicherten und Leistungen sowie zur Bilanz, zur Betriebsrechnung und zu den technischen Angaben. Abgeschlossen wird die Publikation mit einem Glossar zu spezifischen, in der Publikation verwendeten Fachbegriffen.
Arbeitskräfteerhebung 2021: Steigende Erwerbsquoten Älterer
BFS. Zwischen 2011 und 2021 stieg die Erwerbsbeteiligung bei den 55- bis 64-Jährigen am stärksten an (+5,9 Prozentpunkte auf 75,8%), wobei auch bei dieser Altersgruppe zwischen 2020 und 2021 ein Rückgang stattgefunden hat (2020: 76,5%). Personen der mittleren Altersgruppen nehmen zwar häufiger am Erwerbsleben teil, die Zunahme war zwischen 2011 und 2021 aber weniger stark ausgeprägt (25- bis 39-Jährige: +1,9 Prozentpunkte auf 91,2%, 2020: 91,6%; 40- bis 54-Jährige: +1,4 Prozentpunkte auf 90,2%, 2020: 90,8%).
Eine ähnliche Entwicklung ist für die 65- bis 74-Jährigen zu beobachten, allerdings mit viel tieferer Erwerbsbeteiligung: die Erwerbsquote stieg um 1,8 Prozentpunkte auf 17,1% im Jahr 2021 (2020: 17,8%). Bei den 15- bis 24-Jährigen war hingegen ein Rückgang um 3,2 Prozentpunkte auf 65,4% zu verzeichnen (2020: 65,0%).
Todesursachen-Statistik 2020
BFS. Die provisorischen Ergebnisse der Todesursachenstatistik 2020 decken nun den Zeitraum Januar bis September 2020 ab. Die Tabellen werden fortlaufend entsprechend dem Fortschritt der Todesursachenkodierung aktualisiert. Eine zusammenfassende Publikation der endgültigen Todesursachenstatistik 2020 ist für Ende August 2022 geplant.
Monatlicher Bruttolohn nach Alter und Geschlecht
BFS. Im Jahr 2020 belief sich der Medianlohn einer Vollzeitstelle in der Schweizer Gesamtwirtschaft (privater und öffentlicher Sektor) auf 6665 Franken brutto pro Monat. Zwischen 2008 und 2020 blieben die Unterschiede zwischen dem oberen und unteren Ende der Lohnpyramide insgesamt stabil. Die Löhne in der Schweiz variieren je nach Wirtschaftszweig und Region nach wie vor deutlich. Mehr als ein Drittel der Arbeitnehmenden (36,3%) erhalten Boni und jede zehnte Person (10,5%) bezieht einen Tieflohn. (…)
In der Gesamtwirtschaft verringert sich das Lohngefälle (Median) zwischen Frauen und Männern allmählich. 2020 belief es sich auf 10,8%, gegenüber 11,5% im Jahr 2018 und 12,0% im Jahr 2016. Diese geschlechterspezifischen Lohnunterschiede lassen sich teilweise durch strukturelle Besonderheiten und unterschiedliche Tätigkeiten erklären (insbesondere Verantwortungsniveau am Arbeitsplatz oder Wirtschaftszweig). (…)
Stabile Mitte
BFS. Die mittlere Einkommensgruppe ist in der Schweiz auch über mehrere Jahre betrachtet relativ beständig. Knapp zwei Drittel der Personen, die 2017 zur mittleren Einkommensgruppe gehörten, verblieben von 2017 bis 2020 in dieser Gruppe. Etwas mehr als ein Drittel erfuhr mindestens einen Wechsel in eine andere Einkommensgruppe. Auf- und Absteigende aus der «Mitte» hielten sich dabei in etwa die Waage. Innerhalb der mittleren Einkommensgruppe ist die Einkommensmobilität zwischen unterer und oberer Mitte hingegen recht ausgeprägt.
Dies sind die Ergebnisse einer neuen Analyse des Bundesamts für Statistik (BFS) zur Einkommensmobilität der mittleren Einkommensgruppen von 2017 bis 2020 mit Daten der Erhebung über die Einkommen und Lebensbedingungen (SILC). In dieser werden jeweils dieselben Personen während vier aufeinanderfolgenden Jahren befragt. Dies ermöglicht die Erfassung dynamischer Prozesse, wie die Veränderung der individuellen Einkommenspositionen im Zeitverlauf.
PK-Statistik 2020: Definitive Ergebnisse
BFS. Im Jahr 2020 zahlten rund 1,9 Millionen Frauen und 2,5 Millionen Männer gesamthaft 20,8 Milliarden Franken reglementarische Beiträge in die berufliche Vorsorge ein. 331’471 Bezügerinnen und 510’886 Bezüger von Altersrenten erhielten 24,1 Milliarden Franken ausbezahlt.
Somit hatten sie Anspruch auf durchschnittlich 28’618 Franken pro Jahr, gemessen an der auf ein Jahr hochgerechneten Rente im Dezember 2020. 17’300 Frauen und 29’600 Männer verlangten 2020 zudem eine Kapitaloption.
9,9 Milliarden Franken (+11,4%) betrug das Total der Kapital- oder Teilkapitalauszahlungen bei Pensionierung. Der Durchschnittswert des Kapitalbezugs belief sich auf 211 038 Franken (2019: 195’507 Franken; +7,9%).
Bilanzsumme und Vermögensanlagen
Ende 2020 betrug die Bilanzsumme der 1434 Pensionskassen in der Schweiz insgesamt 1063 Milliarden Franken. Auf der Anlageseite präsentierten sich Aktien mit 30,8%, Obligationen mit 29,4% und Immobilien mit 20,4% als die grössten Bilanzpositionen. Gemeinsam erwirtschafteten die Pensionskassen ein Nettoergebnis aus Vermögensanlagen von 43,5 Milliarden Franken.
Wertschwankungsreserven und Unterdeckung
Die Wertschwankungsreserven konnten weiter um 17,5 Milliarden Franken auf 111 Milliarden Franken erhöht werden. Die Unterdeckung sank 2020 auf 32,4 Milliarden Franken (–10%). Grösstenteils wird diese Deckungslücke durch Staatsgarantien getragen. Bei den 71 öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen betrug die Unterdeckung 31,9 Milliarden Franken und bei den 1363 privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen belief sie sich auf 0,5 Milliarden Franken.
Entwicklung der mittleren Einkommensgruppe
Zur Einkommensmitte – oder mittleren Einkommensgruppe – zählen gemäss Definition des Bundesamts für Statistik alle Personen aus Haushalten mit einem Bruttoäquivalenzeinkommen zwischen 70% und 150% des Medians des jeweiligen Beobachtungsjahrs. Im Jahr 2019 umfasste die mittlere Einkommensgruppe gemäss dieser Definition 57,6% der ständigen Wohnbevölkerung in der Schweiz. Zu ihr gehörten beispielsweise Alleinlebende mit einem monatlichen Bruttoeinkommen zwischen 3’937 und 8’436 Franken (Quelle: Haushaltsbudgeterhebung HABE).
Auch wenn ihr Anteil von 2015 bis 2018 tendenziell abnimmt, ist über den gesamten Beobachtungszeitraum hinweg nicht von einer deutlichen Veränderung der Einkommensmitte auszugehen: Insgesamt betrachtet blieb der Bevölkerungsanteil in der mittleren Einkommensgruppe von 1998 bis 2019 weitgehend stabil und bewegte sich zwischen 61,3% (im Jahr 2009) und 54,4% (2018).