Rentnerbestände stellen in der beruflichen Vorsorge aus diversen Gründen eine Herausforderung dar. Eine Übertragung von Rentnerbeständen an eine andere Vorsorgeeinrichtung zur Konsolidierung von Rentnerbeständen kann aus Sicht der abgebenden Vorsorgeeinrichtung eine attraktive Lösung darstellen, finanzielle Risiken zu reduzieren. Es gibt Anzeichen im Markt, dass solche Transfers vermehrt möglich sein könnten. Richard Köppel, PwC, gibt eine Übersicht über Problematik und neue Lösungsansätze.
PK-Verwaltung
Erfahrungen mit variablen Renten
Claudio Zemp fasst in der Schweizer Personalvorsorge 20-09 die in den letzten 15 Jahren mit variablen Renten gemachten Erfahrungen zusammen. Im Einzelnen beschrieben wird die Situation bei den Vorsorgeeinrichtungen von PwC, Bosch, PKE und Vita Invest. Ergänzt wird der informative Beitrag mit einer Liste der variablen Rentenmodelle mit einem Vergleich der behandelten Kassen.
In einem ergänzenden Artikel beschreibt Josef Bachmann, vielzitierter Schöpfer und Verfechter des PwC-Modells und treibende Kraft hinter der Initiative für eine faire Vorsorge seine Überlegungen und Argumente für eine flexible Altersvorsorge. Seine Schlussfolgerung: “Es wird sich die Erkenntnis durchsetzen: Eine Zweiklassengesellschaft von «reichen» Altrentnern und «bedürftigen» Neurentnern darf es nicht geben. Ohne Anpassung von Renten an die Rahmenbedingungen sind milliardenschwere, systemwidrige Umverteilungen unvermeidlich. Für eine nachhaltige, faire Reform sollen alle mittragen – auch die Rentner.”
Unternehmen und ihre PKs in der Pandemie
Markus Schneeberger, PwC, befasst sich mit den Konsequenzen von Massnahmen der Unternehmen aufgrund der Coronakrise auf die Pensionskassen. Er hält fest:
Aktuell sind rund 190’000 Unternehmen bzw. 1.94 Mio. oder 37% der Arbeitnehmenden in der Schweiz von Kurzarbeit betroffen. Die mit der COVID-19-Pandemie verbundene Wirtschaftskrise trifft aber auch die Pensionskasse der jeweiligen Unternehmen in ihrer Eigenschaft als Investorin und Leistungserbringerin für Mitarbeitende direkt und unmittelbar. Selbst Pensionskassen von Unternehmen, die nicht stark von der Krise betroffen sind, können unter Druck geraten.
Es ist daher zu empfehlen, bei der Planung der auf Unternehmensebene zu beschliessenden Schritte parallel auch Pensionskassenthemen mit einzubeziehen.
Schneeberger geht von drei Szenarien nach Massgabe der Schwere der Auswirkungen aus: Umsatzrückgang verkraftbar, Kurzarbeit ist eingeführt; Restrukturierung mit Entlassungen ist erforderlichen; Es droht Betriebsschliessung oder Konkurs.
Zusammenfassend heisst es:
- Die COVID-19-Pandemie kann Schweizer Unternehmen und ihre Pensionskassen mit unterschiedlicher Härte treffen.
- Massnahmen auf Unternehmensebene haben häufig auch Auswirkungen auf die Pensionskasse.
- Die Pensionskasse bietet verschiedene Möglichkeiten, mit denen die wirtschaftlichen Folgen von COVID-19 für ein Unternehmen und dessen Mitarbeitende gemildert werden können.
- Es empfiehlt sich daher, die sich daraus ergebenden Herausforderungen koordiniert anzugehen.
Mehr Digitales für Pensionskassen und Versicherte
Die Geschäftsbeziehungen zwischen Pensionskassen und ihren Destinatären verlaufen noch vielfach schriftliche mittels Formulare, viele Kassen verfügen noch über keine Website. Die NZZ berichtet über den Prototyp einer App, mit der dies grundlegend verändert werden könnte.
Ein junger Mitarbeiter der Pensionskasse der Stadt Zürich will nun die ganze Branche umkrempeln. Er heisst Ralph Büchi, ist Applikationsverantwortlicher und hat einen Prototyp für eine Softwareapplikation mit dem Namen «ClearPension» entwickelt. Seine Idee ist, dass in Zukunft jeder Arbeitnehmer in der Schweiz mit einem Log-in bequem am Handy oder am Computer auf alle Informationen zu seiner beruflichen Vorsorge zugreifen kann.
Im Prototyp der App «ClearPension» erfolgt der Kontakt zwischen dem Versicherten und der Pensionskasse digital, beispielsweise über eine einfache Chat-Funktion. Der Versicherte erhält den Vorsorgeausweis nicht mehr einmal jährlich auf Papier, sondern kann jederzeit auf eine aktuelle Übersicht seines Pensionskassenvermögens zugreifen, die bei allen Vorsorgeeinrichtungen gleich aussieht.
Die Weiterversicherung in der PK nach Kündigung
Der Pensionskassenverband geht in seiner Fachmitteilung Nr. 121 “Revision des Ergänzungsleistungsgesetzes (ELG-Reform): Auswirkungen auf die berufliche Vorsorge – Neuer Art. 47a BVG (Weiterversicherung” detailliert auf die damit verbundenen Konsequenzen für die Vorsorgeeinrichtungen ein und bringt Vorschläge für die Formulierung von entsprechenden Reglementsbestimmungen. Art. 47a tritt am 1.1.2021 in Kraft.
Es wird dazu festgehalten:
Inskünftig sind die VE verpflichtet, Arbeitnehmende, denen ab Alter 58 vom Arbeitgeber gekündigt wurde, im bisherigen Umfang weiter zu versichern, wenn dies die versicherte Person wünscht (Weiterversicherungsoption), und zwar sowohl in der obligatorischen als auch in der weitergehenden beruflichen Vorsorge. Der Versicherte erhält damit die Möglichkeit, sein Vorsorgeguthaben weiter zu äufnen und nach Ablauf der externen Mitgliedschaft eine Rente zu beziehen.
Die ELG-Reform enthält folgende Bestimmungen zum BVG:
- Möglichkeit der freiwilligen Weiterversicherung bei Ausscheiden aus der obligatorischen Versicherung nach Vollendung des 58. Altersjahres (Art. 47a BVG).
- Erleichterte Rückzahlung eines WEF-Vorbezuges bis zur Entstehung des reglementarischen Anspruchs auf
Altersleistungen (Art. 30d Abs. 3 lit. a BVG i.V.m. Art. 30e Abs. 3 lit. a und Abs. 6 BVG); seit dem 1. Oktober 2017 beträgt der Mindestbetrag für die WEF-Rückzahlung CHF 10’000 anstatt CHF 20’000 (vgl. Art. 7 Abs. 1 WEFV). - Weiterhin möglich sind Kapitalbezüge.
- Verrechnung des Rückerstattungsanspruchs von EL-Leistungen mit fälligen Leistungen der beruflichen Vor
sorge (vgl. Art. 20 Abs. 4 ELG).
Die Fachmitteilung kann beim ASIP bezogen werden. Den Mitgliedern wird sie zugeschickt.
EL-Reform /
BSV-Mitteilung 152 mit Gesetzestext 47a und Erläuterungen
Prüfung der Handlungsfähigkeit im Ernstfall
Pensionskassen müssen ebenso wie zahlreiche andere Einrichtungen auch in Zeiten der Corona-Krise ihre Handlungsfähigkeit bewahren. Mit der zunehmenden Anzahl an Infektionen erhöht sich nun aber das Risiko, dass auch sie und ihr unmittelbares Umfeld betroffen sein könnten. Darauf weist der Schweizer Ableger des globalen Beratungsunternehmens Willis Towers Watson hin und warnt, dass Homeoffice oder gar eine Quarantäne-Situation mit kompletten Ausfällen das Tagesgeschäft der Pensionskasse zum Stillstand bringen könnten.
Vor diesem Hintergrund empfehlen die Unternehmensberater eine gründliche Prüfung der eigenen Handlungsfähigkeit im Ernstfall und eine Abfrage bei sämtlichen Geschäftspartnern über die vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen. Anhand der obigen Checkliste können die Verantwortlichen in Vorsorgeeinrichtungen prüfen, ob sie auch bei einer Verschlimmerung der Krise handlungsfähig bleiben und ihren Verpflichtungen nachkommen können.
1e-Pläne: Wo stehen wir?
PwC hat eine Untersuchung zum Stand der 1e-Pläne publiziert. Auf Englisch. Die Daten stammen von 11 Anbietern solcher Pläne. Einleitend heisst es dazu:
The 2017 reforms to Swiss pension law for 1e pension plans created opportunities for employers, employees and pension plan providers. We asked the largest providers of 1e pension plans about their offerings and future expectations. They told us that they are ambitious and optimistic about growth going forward. 1e plans allow individual employees to choose from a range of investment strategies for the portion of their salary above CHF128K.
Typical Swiss pension plans do not offer such a choice. It can be an attractive option for employees seeking to combine private savings with pension savings. Our survey studied 11 of the most developed 1e providers currently in the market (a further five providers are building up their offerings). Our most surprising finding was that, when given the choice, employees take less risk with their investments than collective pension funds.
Im Einzelnen wird festgehalten: Bei den 11 Anbietern waren per 1.1.2019 rund 16’000 Destinatäre mit einem Kapital von 3,8 Mrd. Franken versichert. Das erwartete Wachstum beläuft sich auf jährlich 27%, Die Anlagen zeichnen sich durch grössere Anteile An Geldmarktanlagen und Obligationen aus als der Durchschnitt der PKs. Die Einkäufe übersteigen die laufenden Einzahlungen. Die Pläne verfügen über ausgebaute online Präsenz. Die Kosten pro Versicherter liegen zwischen 100 und 646 Franken mit einem Durchschnitt von 349 Franken.
Staat als Kostenüberwacher?
In der Handelszeitung geht Andreas Valda auf die Forderung von ex Preisüberwacher Strahm nach einer Liste aller Pensionskassen mit ihren Kosten ein. Das BSV hält offenbar nicht viel von der Idee. In der HZ gibt es dazu ein paar Stellungnahmen aus PK-Kreisen und der Politik. Offenbar wird die Möglichkeit staatlicher Einflussnahme welcher Art auch immer nicht von vornherein verworfen.
Strahm hat die Lösung
Ex-Preisüberwacher Strahm führt einen epischen Kampf gegen die Kosten in der 2. Säule, vielleicht gegen die 2. Säule generell. Nachdem geraume Zeit nichts mehr von ihm zu hören war, hat er sich jetzt wieder gemeldet. Er fordert eine Rangliste der Kassen nach Höhe ihrer Kosten. Andreas Valda schreibt in der Handelszeitung:
Strahms Ärger entspringt einer neuen Kostenstudie. Sie ist Mitte Dezember von der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge publiziert worden und war als Update der 2011er-Studie gedacht. Die Mitteilung trug den verharmlosenden Titel «Weisungen bringen gewünschten Transparenzschub». Erarbeitet hat sie der Gleiche wie 2011: Pensionskassenberater Ueli Mettler von C-Alm.
Die wichtigste Erkenntnis? Die Durchschnittskosten der Vermögensverwaltung sinken kaum, und dies, obwohl die Oberaufsichtskommission die Pensionskassen seit 2014 zwingt, alle Kosten transparent zu machen. Im Zeitraum 2014 bis 2017 betrugen sie in Schnitt 0,5 Prozent. Summiert sind dies jährlich rund 5 Milliarden Franken. Sie schwanken von Kasse zu Kasse zwischen 0,2 und 1 Prozent des Kapitals. Ein Beispiel: Wer ein Pensionskapital von 100’000 Franken hat, dem zieht die Kasse jährlich 200 bis 1000 Franken für die Vermögensverwaltung ab, im Schnitt 500 Franken.
“Die 2. Säule in Geiselhaft”
Konrad Niklewicz, PK-Experte Prevanto, befasst sich in der Schweizer Personalvorsorge 01-20 mit dem Problem der Kassen mit sehr hohem Rentnerbestand. Da die Versicherten in solchen Vorsorgeeinrichtungen mit stark geschmälerten Renten rechnen müssen und die Kassen aus eigener Kraft nicht aus der Sackgasse herauskommen, schlägt er eine Lösung auf nationaler Ebene vor.
Es muss dringend eine Lösung für die aktiven Versicherten von Pensionskassen mir einem (übermässig) hohen Rentneranteil gefunden werden. Denn diese Situation hat gravierende Auswirkungen auf die Altersvorsorge von Versicherten, die in naher Zukunft pensioniere werden. Bislang hat der Marke noch keine Antwort auf diese Herausforderung gefunden.
Somit bleibt nur noch die Lösung einer Mutualisierung auf nationaler Ebene. Diese könnte einer der bereits bestehenden Institutionen des Bundes übertragen werden, etwa der Stiftung Auffangeinrichtung oder dem Sicherheitsfonds BVG. Denkbar wäre aber auch eine neue Sammelstiftung als Auffangbecken für Rentner aus nicht sanierbaren Stiftungen.
Eine solche Stiftung wäre vergleichbar mit einer «Bad Bank», die die notleidenden Kredite von Banken am Rande des Konkurses abwickeln. Wenn es möglich ist, das Bankensystem mit solch aussergewöhnlichen Massnahmen zu retten, dann sollte sich auch eine Lösung zur Rettung von Vorsorgeeinrichtungen in Schieflage finden lassen.
Beitrag Niklewicz /
Beitrag Zanella / Interview Personalvorsorge
IPE: Pension tech for dummies
There is no shortage of new technologies that can improve retirement outcomes for pension fund members
Key points
- Blockchain and machine learning dominate the discussion
- These are complex technologies in an early stage of adoption
- Real time data analytics and common platforms are already operational and can save time and money
- The adoption of new technologies is critical to engagement
When it comes to technological innovation in pensions the two buzzwords are blockchain and artificial intelligence. Blockchain is potentially a revolutionary technology that could significantly reduce the costs associated with pension administration and custody. Artificial intelligence – or more specifically machine learning tools – also promises to optimise many areas of the industry. They could be used to improve communications with pension fund members or to deliver better investment returns.
Broker im Zwielicht
Michael Ferber schreibt in der NZZ zum “Rummel um die Rolle von Versicherungsbrokern in der beruflichen Vorsorge”:
Der Verband Swiss Insurance Brokers Association (Siba) hat dazu am Freitag Stellung genommen. Dabei geht es unter anderem um die erwähnten 309 Mio. Fr. an Aufwendungen. In dieser Berechnung seien Kosten für den eigenen Aussendienst der Pensionskassen und weitere Vertriebskosten enthalten, folglich sei diese Zahl über 40% zu hoch, heisst es in der Mitteilung.
Die Siba-Broker schüfen Transparenz, wodurch die Preise für Vorsorgeleistungen sänken. Davon wiederum profitierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Das Courtagenmodell rechtfertigt der Verband damit, dass mit dem Abschluss der Vorsorgelösung die Arbeit für den Broker im Normalfall noch lange nicht getan sei – er überwache anschliessend das vertragliche Geschehen und berate Arbeitgeber wie Arbeitnehmer laufend.
Dietmar Praehauser, Pensionskassenexperte bei der Beratungsgesellschaft Libera AG, sieht das Modell kritisch. Einige Broker böten die Beratung auch auf Honorarbasis an oder legten ihre Courtagen zumindest offen – dann sei es am Kunden, das Modell zu hinterfragen. Er kann sich durchaus vorstellen, dass es in diesem Bereich neue gesetzliche Regelungen geben könnte. Angesichts der jüngsten Medienberichte dürften Politiker auf das Thema aufmerksam werden.
Praehauser wendet sich allerdings gegen ein generelles «Bashing» von Brokern, diese hätten in der beruflichen Vorsorge zweifellos ihre Berechtigung. Schliesslich arbeiteten sie oft im Auftrag von KMU und hälfen diesen, mittels mehrerer Offertenrunden attraktive Konditionen für die Versicherten zu erhalten, die diese sonst eher nicht bekämen. Libera tritt selbst am Markt als Broker für Firmen und Pensionskassen auf, hauptsächlich auf Honorar- und nicht auf Courtagenbasis.
Laut Willi Thurnherr, CEO Retirement & Investment bei Aon Schweiz, läuft in der beruflichen Vorsorge von KMU sehr viel über Broker. Ohne Broker dürften die Unternehmen und deren Versicherte mehr für ihre Vorsorgelösungen bezahlen. Das Courtagenmodell sei indessen etwas störend, und dies habe letztlich wohl auch die Kritik an dem Berufsstand ausgelöst. Die Broker sollten sich auf Basis der geleisteten Arbeit bezahlen lassen.
Allerdings seien viele Kunden auch zu passiv und schauten sich die Vergütungsmodelle gar nicht genau an, insofern hätten sie auch eine Mitschuld. Eine Gesetzesänderung hält Thurnherr indessen für eine übertriebene Massnahme, um auf das Problem zu reagieren.
NZZ / c-alm Studie / Kassensturz / Kritik des Konsumentenforums am TV-Beitrag /
Pensionskassen-Rating mit Vergleichstool
Firmen, welche eine Sammelstiftung für den Anschluss suchen oder ihre bestehende wechseln wollen, finden mit dem neuen Schweizer Pensionskassen-Rating ein Online Tool, das nicht nur einen Überblick über das bestehende Angebot bietet, sondern diese gemäss den Bedürfnissen der Firmen wertet.
Es wird die Frage beantwortet, bei welcher Pensionskasse der Beitragszahler das beste Gesamtpaket aus Sicherheit, Kosten Performance und Leistung findet. Dazu werden alle wesentlichen Aspekte für die Bewertung einer Pensionskasse in ihrer gegenseitigen Abhängigkeit beurteilt. Das Rating basiert auf von den Pensionskassen selbst publizierten Daten aus Jahresberichten und Reglementen. Alle Pensionskassen werden bezüglich des Ratings gleichbehandelt.
Aktuell werden 14 Gemeinschaftsstiftungen, 32 Sammelstiftungen, 36 öffentlich-rechtliche Pensionskassen, 2 Vollversicherungen und 18 privatrechtliche Kassen erfasst, wobei natürlich nicht alle Kassen allen Interessierten offenstehen.
Das Rating wird angeboten von der SPRA GmbH in Aarau. Zur Wahl stehen ein 14 tätiges und ein 1 monatiges Abo, das jeweils eine unbegrenzte Anzahl von Abfragen bietet und 190 resp. 300 Franken kostet. Angesichts des Gesamtaufwands für die Wahl oder den Wechsel eines Anbieters ein bescheidener Betrag.
Sammelstiftungen: “Das Spiel auf Zeit”
Sergio Bortolin, Geschäftsführer der Asga Pensionskasse, befasst sich in seinem Beitrag für die VPS Sondernummer mit dem wachsenden Druck, der auch die Sammelstiftungen zur Senkung ihrer Umwandlungssätze zwingt.
Gemäss Schweizer Pensionskassenstudie 2018 der Swisscanto ist der durchschnittliche Umwandlungssatz bei 6.09 Prozent. Da Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen Gefangene des BVG-Obligatoriums sind, bringt es ihnen wenig, wenn sie den korrekten Umwandlungssatz anwenden. Sie hätten dann zu viele Fälle, bei denen in der umhüllenden Betrachtung die Schattenrechnung mit 6.8 Prozent eingreifen würde. Deshalb verfolgen die meisten Pensionskassen eine moderate Reduktion des Umwandlungssatzes. Sie hoffen, dass endlich auch die politische Diskussion um die gesetzlichen Parameter ins Rollen kommt. (…)
Bleiben die Zinsen tief, muss der technische Zins bei einer Sammel- und Gemeinschaftseinrichtung trotz guter Struktur bei 2 Prozent liegen. Sofern man gar keine Umverteilung zulassen will, ergibt sich automatisch ein Umwandlungssatz von 5 Prozent. Bis dahin ist es für die meisten Einrichtungen noch ein weiter Weg.
Die Liste der Auswahlkriterien der Broker für Sammel- und Gemeinschaftseinrichtungen zeigt, dass die Höhe des Umwandlungssatzes nur eine relative Bedeutung hat. Er kommt erst an fünfter Stelle. Dies widerspricht der These, dass die Umwandlungssätze wegen des Wettbewerbs hoch bleiben. Einer weiteren Reduktion steht daher nichts im Wege, zumal der «Tsunami» der Babyboomer vor der Tür steht. Die Pensionierungswelle wird uns, wenn nichts geändert wird, ab 2026 überrollen!
“Digitalisierung erreicht Vorsorgegeschäft”
Mirjam Staub-Bisang, Präsidentin der Profond, befasst sich auf finews mit dem Digitalisierungstrend im Vorsorgegeschäft und erkennt einen eigentlichen Gamechanger.
Es ist klar, dass die Digitalisierung auch im Vorsorgegeschäft ein «Gamechanger» wird. In digitalen Ökosystemen werden sich künftig Kunden in einem Netzwerk von Dienstleistern bewegen, die ihre spezifischen Kompetenzen miteinander verknüpfen und so gemeinsam das Kundenerlebnis revolutionieren. Endkunden wie auch Entscheidungsträger im B2B-Geschäft orientieren sich zudem mehr und mehr an unabhängigen Stimmen anderer Kunden in der Community.
Im Begleittext wird festgehalten, dass bei Profond in den nächsten drei Jahren die digitale Transformation ganz oben auf der Agenda steht. Die Sammelstiftung will bis Ende 2020 rund 80 Prozent der Prozesse digitalisieren mit dem Ziel, die Kundenbedürfnisse zu steigern [?] und die Verwaltungskosten zu senken.