Claude Chatelain kommentiert in der Schweizer Personalvorsorge der Einfluss der Politik auf die Altersvorsorge, der laxe Umgang mit Tatsachen und warum es scheinbar unmöglich ist, den Umwandlungssatz zu entpolitisieren.
Auf der Website des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds (SGB) stand zu lesen: «Das Parlament hat beschlossen, dass wir alle weniger Pensionskassenrenten bekommen und dafür auch noch höhere Beiträge zahlen sollen.» Man kann es drehen und wenden, wie man will: Die Aussage ist falsch. Es ist eine Lüge.
Für Gabriela Medici ist das hingegen eine «erlaubte Zuspitzung», wie sich die Gewerkschafterin in einem Interview mit der NZZ rechtfertigt. Immerhin hat der SGB diese Falschaussage korrigiert und gegenüber der NZZ erklärt: «Die vom Webmaster gewählte Formulierung, welche der NZZ aufgefallen ist, entsprach nicht der Sprachregelung des Referendumskomitees. Deshalb wurde dieser Satz nach dem Hinweis umformuliert.» (Seit wann sind Webmaster für die Formulierung von Inhalten verantwortlich?).
Lügen in Abstimmungskampagnen ist nichts Neues. Erinnert sei an das via Facebook verbreitete Erklärvideo zur AHV-Reform. Darin behauptete der Gewerkschaftsbund, bei einem Ja zu AHV21 «ist die nächste Erhöhung schon programmiert: und zwar für alle». Federführend bei jener Kampagne soll SGB-Präsident und Waadtländer SP-Ständerat Pierre Yves Maillard gewesen sein (und nicht der Webmaster). (…)
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Sûr, c’est sûr ?
L’ère des taux d’intérêt ultra-bas, voire négatifs, est révolue. Les caisses de pension ont bien surmonté cette phase difficile pour elles, ce qui a rarement été remarqué et rarement loué. Les taux d’intérêt techniques ont été réduits de 4 pour cent, qui étaient encore la norme jusqu’en 2001, à 1,5 pour cent en moyenne, et les taux de conversion pour les hommes sont passés de 7,2 à environ 5,2 pour cent au cours de la même période, selon une étude de Swisscanto, sans que les prestations n’aient pour autant diminué dans la même mesure, voire même pas du tout. Des augmentations de cotisations, des subventions des employeurs et une grande partie de la redistribution ont toutefois été nécessaires. Les véritables mesures d’assainissement pour cause de sous-couverture sont restées relativement rares.
Mais cela ne signifie pas qu’il faille s’attendre à un retour à la situation d’il y a 15 ou 20 ans. En ce qui concerne les taux de conversion, le creux de la vague n’est plus très loin, et la moyenne des taux d’intérêt techniques semble déjà remonter légèrement. De manière générale, on devrait toutefois rester au niveau bas atteint dans un avenir prévisible.
Josef Bachmann lors d’un dialogue en ligne avec IZS et Stephan Wyss lors d’une manifestation organisée par inter-pension à Zurich ont tous deux déclaré que les caisses ne se contenteraient pas de maintenir leurs taux d’intérêt très bas, mais qu’elles devraient le faire. Pour Wyss, la redistribution ainsi réduite, même si elle n’est pas totalement surmontée, ainsi que la «vérité du bilan» retrouvée comptent parmi les avantages de l’évolution actuelle.
Selon le président de l’IZS, M. Bachmann, qui a présenté sous le titre «Rafraîchissement du 2e pilier» des réflexions sur le renouvellement de la prévoyance professionnelle en dehors de la réforme de la LPP et du taux de conversion, les taux très bas offrent la chance de faire participer de manière flexible les actifs et les retraités aux futurs excédents, tout en conservant la stabilité financière acquise. Les actifs avec des augmentations supplémentaires des avoirs de vieillesse, les retraités avec des suppléments extraordinaires aux rentes, par exemple sous forme de 13e versement. Et les deux intervenants mettent en garde les caisses de pension contre le fait de s’engager à nouveau pour des décennies avec des taux de conversion plus élevés.
Il n’est pas surprenant qu’une telle argumentation ne reste pas sans réponse. Lors de la manifestation inter-pension, Iwan Deplazes, responsable Asset Management de la ZKB, a émis des réserves quant au maintien de taux de conversion bas. Il doute que cela serve vraiment les assurés. Il semble plausible que la pression pour obtenir des rendements élevés diminue ainsi.
Ces dernières années, les TCA en vigueur ont entraîné une forte augmentation des retraits de capitaux, ce qui est préoccupant et ne va pas dans le sens du 2e pilier. C’est pourquoi, dans les nouvelles conditions, il faudra à nouveau chercher un compromis entre les exigences contradictoires de sécurité d’une part et de bons rendements du capital ou de bonnes prestations d’autre part.
La stabilisation de la situation de financement, qui est au premier plan depuis de nombreuses années, devrait être moins dominante. Les prestations de retraite doivent en tout cas être plus élevées que ce que l’assuré moyen peut attendre d’un placement personnel si l’on veut que le 2e pilier reste attractif et conserve sa raison d’être.
Peter Wirth, e-mail
PS. La newsletter n° 500 a suscité toute une série de réactions très motivantes pour son auteur. Je me permets d’en reproduire quelques-unes ici. Que tous ceux qui m’ont écrit soient encore une fois chaleureusement remerciés.
Ungerechte Welt
Wann immer Vergleiche der Altersrenten von Frauen und Männern publiziert werden, folgen unvermeidlich das Wehklagen über die Unterschiede und der Verdacht, wenn nicht die Gewissheit, dass ein Fall von Benachteiligung vorliegt. Und weil für die AHV der Vorwurf nicht sticht, bleibt der Schwarzpeter bei der 2. Säule und den Pensionskassen hängen. Neuerdings wieder so geschehen bei der Neurentenstatistik des BFS.
Nach dem Wehklagen und der Empörung kommen die bekannten Forderungen. Sie gehen meist in Richtung eines AHV-Ausbaus, natürlich bei unverändertem Rentenalter 64 für Frauen. Und es wird gefordert, dass die Frauen bessere PK-Renten erhalten. Gedacht wird wohl an die Verbesserung der Situation von Teilzeit- und Mehrfachbeschäftigten.
Aber die tieferen Frauenrenten haben ihren Grund weder bei den Pensionskassen noch beim BVG, sondern sind die Folge der tieferen Löhne und Unterbrüchen in der Erwerbstätigkeit. Das Gesetz ist geschlechtsneutral.
Die Konsequenzen des einst sinnvollen, mittlerweile obsolet gewordenen Koordinationsabzugs sind hinlänglich bekannt und ausgiebig besprochen. In vielen Kassen wurde er in Abhängigkeit des Beschäftigungsgrads dynamisiert oder ganz abgeschafft. Das auf gesetzlicher Ebene zu tun, ist weitaus schwieriger. Die mittlerweile 36-jährige Geschichte des BVG hat zu Strukturen geführt, die nicht einfach zu ändern sind. Das ist nicht böse Absicht oder mangender Wille. Es ist ganz einfach kompliziert. Die in Fachgremien dazu geführten Diskussionen sind endlos. Die laufende BVG 21 wird zu gewissen Verbesserungen führen. Das Problem ganz aus der Welt zu schaffen, wird so nicht gelingen.
Dabei wird ausgeklammert, dass als Zeiterscheinung es vielfach an der Bereitschaft fehlt, einen 100 Prozent-Job auszuüben. Bei Frauen noch mehr als bei Männern. Die «Life/Work-Balance» und veränderte Einstellungen zur Berufsarbeit spielen dabei eine zentrale Rolle. Personalabteilungen können davon ein Lied singen. Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten nimmt seit einigen Jahren sprunghaft zu. Das kann nicht einfach «mit zunehmend prekären Lebensverhältnissen» gleichgesetzt und als Argument für politische Forderungen zum Ausbau von Sozialleistungen verwendet werden. Es ist es zu grossen Teilen ein Wohlstandsphänomen. Wenn darunter die Altersvorsorge der Betreffenden leidet, dann soll man es nicht den Pensionskassen pauschal in die Schuhe schieben.
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Nun kann man weiter an den Stellschrauben und -schräubchen des BVG drehen, wie das bei jedem Versuch einer BVG-Revision geschieht, um die Probleme von Teilzeit und Mehrfachbeschäftigung etwas zu entschärfen. Möglicherweise wäre es gescheiter, für die tiefen Einkommen – ab welchem Niveau auch immer – und bei Mehrfachbeschäftigung nach neuen Formen der Vorsorge zu suchen. Eine Versicherung bei der Auffangeinrichtung ist bekanntlich nicht sehr verlockend. Ein Sparprozess ähnlich der Säule 3a wäre effizienter und ertragreicher. Konzepte und Systeme zur Durchführung dazu lassen sich mit etwas Phantasie leicht ausdenken.
Natürlich lässt sich dagegen vieles einwenden, gegen die aktuelle Situation auch. Vielleicht sollten wir uns eingestehen, dass das System «Pensionskasse» nicht für alle und jede Vorsorge-Situation passt, und häufig genug zu Enttäuschungen und Vorwürfen führt. Man könnte Neues wagen. Seit 1985 hat sich die Welt verändert.
Peter Wirth, E-Mail