Auf der Website “Visual Capitalist” sind die weltweit 100 grössten Pensionskassen aufgelistet. An der Spitze stehen der Japan Government Pension Fund (1,7 Billionen Dollar) und der Norwegische Fund (1,5 Billionen). Die Nr. 100 – die Illinois Municipal – kommt auf 55 Mrd. Dollar. Eine Schweizer Kasse hat es damit nicht auf die Liste geschafft. Allerdings ist das meiste mit einer helvetischen Vorsorgeeinrichtung auch nicht vergleichbar.
International
Ein Land für Rentner
Our global population is getting older. By 2050, the OECD predicts that 30% of people worldwide will be aged 65 or over.
While some countries are relatively prepared to handle this increase in the elderly demographic, others are already feeling the squeeze and struggling with the challenges that come with a rapidly aging population.
Which countries are the best equipped to support their senior citizens? This graphic uses data from the 2022 Natixis Global Retirement Index to show the best countries to retire in around the world, based on several different factors that we’ll dig into below.
Geschlechtsspezifische Vermögensverteilung im Ruhestand
Eine globale Studie von WTW zeigt den Unterschied zwischen dem Vermögensaufbau von Männern und Frauen zum Zeitpunkt des Renteneintritts auf. Der WTW-Bericht «Global Gender Wealth Equity» zeigt, dass Frauen im Durchschnitt mit 74 % des von Männern angesammelten Vermögens in den Ruhestand gehen werden, wobei der Unterschied in allen untersuchten Ländern zwischen 60 % und 90 % liegt.
Insgesamt weist Europa das geringste durchschnittliche geschlechtsspezifische Wohlstandsgefälle aller Regionen auf,. Es wird erwartet, dass Frauen im Ruhestand etwas mehr als drei Viertel (77 %) des Wohlstandsniveaus der Männer erreichen. Die Schweiz lag mit 76 % einen Punkt unter dem europäischen Durchschnitt und weist eine wesentlich grössere Kluft auf als Länder wie Spanien, Österreich und Irland.
Kassen im Blackout-Test
Die Oesterreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat die Pensionskassen des Landes einem Blackout-Test unterzogen. Es gibt fünf überbetriebliche und drei betriebliche. Die FMA wollte die Verwundbarkeit von Finanzdienstleistern gegenüber dem Risiko sowie den Folgen eines Blackouts evaluieren. Jede zweite Pensionskasse erfüllte die Kriterien der höchsten Reifegradstufe, 38 Prozent jene der mittleren, nur 13 Prozent schnitten unzureichend ab. Gute Noten gab es quer durch die Bank für die Vorbereitung, am meisten Verbesserungspotenzial liegt hingegen bei der Phase des Wiederanlaufens und der Wiederherstellung des Normalbetriebes.
Aba fordert Reformen für Pensionskassen
Deutsche Probleme, aber aufschlussreich. Das Private Banking Magazin schreibt über Forderungen der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersvorsorge:
Die Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersvorsorge fordert von Politik und den Gesetzgebern Reformen für Pensionskassen. In gleich mehrere Mitteilungen beklagt der Verband beispielsweise, dass die steuerbefreiten Sparkassen innerhalb ihrer satzungsgemäßen Vermögensanlage teilweise steuerlich benachteiligt werden. Wolle eine Pensionskasse etwa eine ihr gehörende Immobilie mit Solarpanels und E-Ladestationen ausstattet und die Anlage betreibt, verliert sie nach Paragraf 5 des Körperschaftssteuergesetzes die Steuerbefreiung. (…)
Und es gibt weitere Kritikpunkte seitens des Verbandes: „Starre Bedeckungsregeln von jederzeit 100 Prozent der Verpflichtungen passen nicht zum extrem langfristig ausgerichteten Geschäftsmodell der Pensionskassen“, so Stefan Nellshen, stellvertretender Leiter des Aba-Fachausschusses Kapitalanlage und Regulatorik. Die Ausrichtung der Kapitalanlagestrategie an einer jederzeitigen, vollständigen Bedeckung langfristiger Leistungsverpflichtungen führe häufig sogar zu geringeren Wahrscheinlichkeiten, die Leistungen stets im Fälligkeitszeitpunkt erfüllen zu können.
“UK Pensions didn’t understand what they were buying”
WP. There have been two underlying problems for defined-benefit corporate pension funds. The first is that the companies want nothing to do with them, as they increase the volatility of profits and were underfunded for many years, often requiring an injection of money. The second is that successive governments have used pensions as a piggy bank.
In between scrapping tax relief on dividends in 1997 and announcing a change in 2020 to the inflation calculation for inflation-linked bonds to a method that suppressed reported inflation numbers, the government was very happy to stuff savers, pension funds included, with quantitative easing. The result was that lower long-term interest rates massively increased the current value of pension fund liabilities.
UK: The Blame Game
Das Wallstreet Journal sieht die primäre Ursache für die katastrophale Lage der britischen Pension Funds nicht bei der Politik von PM Liz Truss, sondern bei jener der Bank of England und der meisten anderen Zentralbanken. Das Blatt schreibt:
What isn’t responsible for this panic, by the way, is tax policy. Conventional wisdom now blames Prime Minister Liz Truss’s tax-cutting plan, announced on Sept. 23, for the pension blowup. That announcement may have lit a match near the pension bomb’s fuse if it momentarily spooked investors, but plenty of other sparks were in the air. A pension crisis was all but inevitable as interest-rate increases created new stresses for hedging strategies.
Mercer Vergleich der Altersvorsorge-Systeme, Kritik an Anlageprozess
Mercer. Im 14. jährlichen Mercer CFA Institute Global Pension Index (MCGPI) führt das isländische Altersvorsorgesystem erneut die Rangliste an, während die Niederlande und Dänemark den zweiten bzw. dritten Platz belegen. Die Schweiz rangiert erneut auf Platz 11 und damit im oberen Drittel der 44 untersuchten Systeme. In einer Mitteilung schreibt Mercer:
Das Schweizer Vorsorgesystem schneidet in allen drei Unterkategorien überdurchschnittlich gut ab und erhält eine gute Bewertung. Verbesserungsbedarf besteht jedoch vor allem bei der Anlage der Vorsorgegelder, was grossen Einfluss auf die zukünftigen Erträge der Versicherten hat.
Ein Bereich, der besondere Aufmerksamkeit verdient, ist die Anlage des Pensionsvermögens. Tobias Wolf, Head Investments bei Mercer Schweiz, sieht hier eine Reihe von Möglichkeiten: «Pensionskassen in der Schweiz verfolgen oft einen sehr traditionellen Ansatz bei der Asset Allocation, der Anlageumsetzung und der Governance: Sie geben Schweizer Anleihen und Immobilien viel Gewicht, ergänzt durch stärker diversifizierte Aktienanlagen.
“Scramble for Cash”
Reuters. BoE Governor Andrew Bailey, speaking in Washington later in the day, said: «And my message to the funds involved and all the firms involved managing those funds. You’ve got three days left now. You’ve got to get this done.» SCRAMBLE FOR CASH
LDI helps schemes match their liabilities – what they owe members – with assets. Pension funds were previously putting up cash to withstand a move in government bond yields of 100 to 150 basis points — normally a huge safety net, but which has been wiped out by some of the most volatile days on record.
Since 1311 bond yields have fallen
“Pension fund blowup faces brutal second act”
Reuters. The UK’s bond market crisis is entering a messy second act. The Bank of England announced a 65 billion pound gilt-buying scheme to stabilise markets and rescue pension funds. But the fallout from the crisis means those same funds, with 1.7 trillion pounds of assets, now need to reduce risk by selling corporate bonds and other higher-yielding assets.
BoE Governor Andrew Bailey stepped in to save pension plans that use so-called liability driven investment strategies (LDIs). These funds, managed by the likes of Legal & General (LGEN.L) or BlackRock, allow pension plans to match payments to retirees with similar long-dated assets, like 20-year gilts. They used derivatives and leverage to juice up returns, but that left them facing margin calls from bank counterparties when UK Prime Minister Liz Truss’ unfunded spending plans caused bond prices to collapse.
FT: UK pension fund crisis
FT. It is beyond ironic that an investment strategy that claimed to eliminate risk threatened the unprecedented failure of the UK pension system this week. The main focus of attention so far in probing what went wrong has been on what took place over the few days leading up to the Bank of England’s emergency intervention on Wednesday to stem a crisis in pension funds over so-called liability driven investment strategies.
These strategies aim to hedge the liabilities of funds to meet their pension promises with the use of derivatives. But they suddenly exposed the sector to a now infamous “doom loop”, when falls in gilt prices triggered calls on schemes to provide more collateral on such trades, in turn spurring more sales of UK government bonds to raise cash. (…)
“Pensionsfonds brachten Grossbritanniens Finanzstabilität ins Wanken”
Überraschend intervenierte die Bank of England in dieser Woche am Anleihenmarkt. Jetzt ist klar: Die Turbulenzen durch den umstrittenen Staatshaushalt hatten Pensionsfonds an den Abgrund gedrängt. Wie konnte das geschehen? Die NZZ schreibt:
Um böse Überraschungen zu vermeiden, vergleichen Manager von Pensionsfonds den Marktwert der von ihnen gehaltenen Assets mit dem gegenwärtigen Wert der künftigen Zahlungen an die Leistungsempfänger. Für dessen Berechnung wird üblicherweise ein Diskontsatz verwendet, der sich auf die Gilt-Zinskurve bezieht.
Um zugesagte Pensionen sicher auszahlen zu können, wären eigentlich inflationsgeschützte Anleihen die beste Anlage. Dann bewegen sich Assets und Verbindlichkeiten im Tandem. Veränderungen des Marktwerts der Anleihen gehen mit einer entsprechenden Veränderung der Zinskurve einher, die zur Berechnung des gegenwärtigen Werts künftiger Verbindlichkeiten benutzt wird.
ESG Engagement mit Atlantik-Graben
Finews schreibt zur neuen Ausgabe von Schroders Global Investor Study: Nachhaltige Anlagekonzepte stossen vermehrt auf Kritik. In keiner Region sind die Anleger aber so sensiblisiert für ESG-Themen wie in Europa. In den USA ist dies erstaunlicherweise nicht der Fall.
An ESG-Investments sind dieses Jahr zunehmend Zweifel aufgekommen. Ihre Krisentauglichkeit wurde in Marktkreisen in Frage gestellt, Vorwürfe über Greenwashing haben sich gehäuft, und im US-Bundesstaat Texas sind Finanzhäuser, die aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien Anlagen in der Öl- und Gasindustrie meiden, ins Kreuzfeuer der Politiker geraten.
Trotzdem haben europäische Institutionelle zu einem für nachhaltige Anlagen kritischen Zeitpunkt ihre Pläne zur Emissionsreduzierung bekräftigt.
Wie die «Global Investor Study 2022» des britischen Wertschriftenhauses Schroders zeigt, sind 42 Prozent der europäischen Institutionen (ohne Grossbritannien) auf dem Weg, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen.
Pensionsalter in Europa
HZ. In der Schweiz entscheiden Volk und Stände am 25. September über die Erhöhung des Rentenalters für Frauen von 64 auf 65 Jahre. Mit der Angleichung wären wir in Europa in guter Gesellschaft: In vielen Ländern werden Frauen und Männer bereits gleichzeitig pensioniert.
Auch was das neue einheitliche Alter von 65 Jahren betrifft, läge die Schweiz weiterhin im Mittelfeld. Zwar bekommen wir unsere Rente klar später als die Russinnen und Russen oder Griechinnen und Griechen. Doch in Italien beispielsweise ist das gesetzliche Rentenalter bereits auf 67 Jahre angehoben worden.