Aon hat in ihrem Newsletter 8/2020 die wichtigsten Daten und Kennzahlen zur Altersvorsorge und zum Stand der BVG-Reform zusammengestellt.
Experten
FAQ zur Umsetzung der Fachrichtlinie 4
By pwirth in Aufsicht, Experten Tags: OAK, SPKE, Technischer Zins
Die Oberaufsichtskommission hat ein Papier mit Antworten zu zentralen Aspekten der Umsetzung der FRP 4 zum technischen Zins publiziert. Sie ist von allen zugelassenen Experten für berufliche Vorsorge verbindlich anzuwenden. Die FRP 4 regelt Form und Inhalt der Empfehlung des Experten zum technischen Zinssatz gemäss Art. 52e BVG.
Pittet distanziert sich vom Vorschlag Pittet
By pwirth in BVG-Reform, Experten
Das Expertenbüro Pittet meldet in einer Pressemitteilung, dass der unter dem Titel “Entwurf für eine umfassende BVG-Revision” publizierte Vorschlag nicht mit dem Unternehmen Pittet in Verbindung gebracht werden soll. Es handle sich um einen privaten Vorstoss von Dr. Meinrad Pittet, dem Unternehmensgründer, der keine betrieblichen Funktionen mehr ausübe.
Die Presse und das Umfeld der 2. Säule überschlugen sich Ende November mit Meldungen über die Veröffentlichung eines wegweisenden Dokuments mit dem Titel «Entwurf für eine umfassende BVG-Revision» von Dr. Meinrad Pittet. Darin präsentiert dieser für die berufliche Vorsorge «einen innovativen Entwurf, der es erlaubt, von einer besseren und sicheren Zukunft zu träumen, die gleichzeitig sozial kohärent, versicherungstechnisch korrekt, wirtschaftlich tragbar, finanziell solide und konzeptionell nachhaltig ist».
Pittet Associates respektiert zwar das Recht jedes Einzelnen, sich zu äussern, und bekennt sich zu den Werten des Engagements und der Verteidigung der 2. Säule. Dennoch möchte Pittet Associates, ohne näher auf die gemachten Vorschläge einzugehen, betonen, dass sie nichts mit dem Vorgehen von Dr. Meinrad Pittet oder mit den von ihm gemachten Vorschlägen zu tun hat und dass sie nicht beabsichtigt, sich jetzt und in Zukunft aktiv an der politischen Debatte zu beteiligen. Sie wird sich darauf beschränken, als von der OAK-BV zugelassener Experte in fachlicher und neutraler Weise Stellung zu nehmen, sofern eine solche Stellungnahme erforderlich ist.
ESG, drei Buchstaben – was bedeuten sie wirklich?
By pwirth in Experten, Kapitalanlagen Tags: Aon, ESG
Vor rund 20 Jahren kamen für institutionelle Anleger in der Schweiz die ersten nachhaltigen Lösungen auf den Markt. Diese führten aber ein Schattendasein aufgrund ihrer zum Teil unterdurchschnittlicher Resultate. Heute ist vieles anders. Die ESG Umsetzungen bleiben nicht hinter den «normalen» Umsetzungen zurück und die Relevanz der Thematik nimmt bei Investoren stetig zu, einerseits aufgrund sozialer Veränderungen in der Gesellschaft, gestiegene Wahrnehmung und entsprechende Regulationen.
ESG ist in aller Munde, aber was es für ein Portfolio genau bedeutet, ist oft nicht genau bekannt. ESG steht für Environmental, Social, Corporate Governance. Es ist also nicht nur die Rücksichtnahme zur Umwelt, sondern auch gegenüber den Mitarbeitenden und gegenüber der Gesellschaft. AON befasst sich mit dem Thema in Nr. 6/20 ihrer Mitteilungen mit dem Thema.
Prevas / Gewos neu in der Assepro-Gruppe
By pwirth in Dienstleister, Experten
Prevas & Gewos sind neu Mitglied der Assepro-Gruppe. Im Rahmen der Gruppenintegration übernimmt René Steffen, eidg. dipl. Pensionsversicherungsexperte, die operative Leitung der PREVAS AG. Lydia Ackermann führt weiterhin die GEWOS AG, während Viktor Ackermann auf Gruppen-Ebene gesamtheitlich den Bereich «Altersvorsorge» weiterentwickelt; er verbleibt weiterhin im Verwaltungsrat der PREVAS AG.
Neue Spitzen der Experten-Kammer
By pwirth in Experten, Personelles
Die Schweizerische Kammer der Pensionskassen-Experten (SKPE) hat am 30. Juni 2020 ihre 50. Generalversammlung in Bern abgehalten.
Die erste Generalversammlung der SKPE fand am 10. Februar 1970 statt. Sie wurde gegründet mit dem Ziel, die berufliche Vorsorge weiter zu entwickeln und den Mitgliedern eine gemeinsame Plattform zur Interessensvertretung zur Verfügung zu stellen.
Nach Ablauf der Amtszeit von Olivier Kern wurde André Tapernoux von der Generalversammlung in den Vorstand gewählt. Ursula May (Bild) übernimmt turnusgemäss für zwei Jahre das Präsidium der SKPE als Nachfolgerin von Benno Ambrosini. Der Vorstand setzt sich nach der Generalversammlung wie folgt zusammen:
Präsidentin: Ursula May, cmp egliada AG, Zürich Mitglieder: Benno Ambrosini, Libera AG, Zürich André Tapernoux, Keller Experten AG, Frauenfeld Emmanuel Vauclair, Pensionskasse SRG SSR, Bern
Die Schweizerische Kammer der Pensionskassen-Experten umfasst 215 Mitglieder.
c-alm: Frühstück ohne Gipfeli
By pwirth in Aktuell, Dienstleister, Experten Tags: c-alm, Corona
Die “Frühstücksveranstaltung 2020” der c-alm fand umständehalber digital und also ohne Verpflegung der Teilnehmer statt. Das hat zumindest den Vorteil, dass die auf(s)gezeichneten Präsentationen nun für ein grösseres Publikum zugänglich sind.
Neben einer aktuellen Einschätzung der Lage mit den Folgen der Coronakrise auf AHV, BVG und Krankenkassen werden in den vier Referaten auch grundsätzliche Themen auf mehr theoretischer Basis behandelt wie Prognose-Voraussetzungen und Einschätzung der Risikofähigkeit einer Pensionskasse.
Die Videos haben zusammen eine Länge von rund 90 Minuten. Die Zuschauer sind also gut beraten, selbst und vorausschauend für Kaffee und Gipfeli besorgt zu sein.
WTW: Versuch einer Standortbestimmung
By pwirth in Experten Tags: Corona, WTW
Willis Tower Watson versucht abzuschätzen, welche Konsequenzen die Coronakrise auf die Pensionskassen haben wird. In einer Pressemitteilung heisst es u.a.:
Die jüngste Krise besteht in einer Neubewertung der Vermögenswerte ausgehend von den Markthöchstständen im Jahr 2019, was dazu beigetragen hat, dass die Schweizer Pensionskassen das Jahr in einer günstigen Position abschliessen konnten und den Versicherten 2019 eine gute Verzinsung gutgeschrieben wurde. Die Krise hat auch gezeigt, dass die Staatsanleihen, nachdem sie sich anfänglich gut gehalten haben, ihre vorgesehene Rolle als sicherer Hafen in dieser Krise nicht vollständig erfüllt haben. «Dies könnte in der Zukunft eine Herausforderung darstellen, da die Kreditrisiken weiter zunehmen und die traditionelle Beziehung zwischen Aktien und Anleihen verändern könnten», hält Urs Bannwart, Director Pension Brokerage bei Willis Towers, fest
Obwohl die jüngsten Auswirkungen auf die Schweizer Pensionskassen für das Jahr 2020 negativ sind (abhängig vom bestehenden Portfolio), hat das hohe Finanzierungsniveau zu Beginn des Jahres (durchschnittlich 115%) wirklich dazu beigetragen, den Schaden zu mildern, und die meisten Schweizer Pensionskassen dürften heute immer noch über 100% Finanzierungsniveau liegen.
Obwohl die Welt nach einer Pandemie wahrscheinlich anders aussehen wird, mit einem System mit höherer Rendite und höherem Risiko und einer langsameren Weltwirtschaft, waren die letzten Wochen positiv, und das Schlimmste liegt möglicherweise hinter uns, obwohl noch viele Herausforderungen vor uns liegen.
Stellungnahme der PK-Experten zur BVG-Reform
By pwirth in BVG-Reform, Experten
Die Kammer der Pensionskassen-Experten hat ihre Stellungnahme zur BVG-Reform eingereicht. Sie hält dazu einleitende fest:
Die Schweizerische Kammer der Pensionskassen-Experten, SKPE, befürwortet eine Revision der beruflichen Vorsorge mit dem Ziel, das heutige BVG-Rentenniveau zu halten und die Teilzeitangestellten besser zu versichern.
Die Finanzierung der Rentenzuschläge im Umlageverfahren analog der AHV ist systemfremd und hat in der 2. Säule nichts zu suchen. Zudem eliminiert der vom AHV Lohn berechnete Beitrag zur Finanzierung der Rentenzuschläge die Umverteilung von jungen Arbeitnehmern zu den Neurentnern in keiner Weise – im Gegenteil: Die Umverteilung wird auf unbestimmte Zeit zum System erhoben. Mindestens eine zeitliche Begrenzung auf maximal 10 Jahren ist notwendig.
Pensionskassen erleiden «Corona-Schock»
By pwirth in Experten, Kapitalanlagen Tags: Corona
Michael Ferber schreibt in der NZZ über die Auswirkungen des Corona-Crashs auf die Finanzierungssituation der Pensionskassen, die Zinsentwicklung und mögliche Entwicklungen bei 1e-Plänen.
Die Entwicklung beeinträchtigt auch die Deckungsgrade der Pensionskassen bereits erheblich. Diese Kennzahl zeigt auf, wie gut eine Einrichtung finanziert ist. Laut dem Beratungsunternehmen Mercer lag der durchschnittliche (technische) Deckungsgrad der Schweizer Pensionskassen Ende 2019 bei rund 115% bis 120%. Nach dem Corona-Schock dürfte der Grossteil der Pensionskassen nun noch einen Deckungsgrad von knapp über 100% ausweisen.
Die erfreulichen Erträge der Pensionskassen aus 2019 von zwischen 9% und 12% hätten deren Widerstandsfähigkeit gestärkt, sagt Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands Asip. Die Ereignisse der letzten Tage hätten den grössten Teil der gebildeten Reserven wieder vernichtet. Es sei aber zu früh, «das Gespenst von Unterdeckungen an die Wand zu malen». Die Pensionskassen hätten Erfahrungen mit früheren Krisen und seien gerüstet, um den Herausforderungen mit angepassten Massnahmen zu begegnen.
Prüfung der Handlungsfähigkeit im Ernstfall
By pwirth in Experten, PK-Verwaltung Tags: Corona, WTW
Pensionskassen müssen ebenso wie zahlreiche andere Einrichtungen auch in Zeiten der Corona-Krise ihre Handlungsfähigkeit bewahren. Mit der zunehmenden Anzahl an Infektionen erhöht sich nun aber das Risiko, dass auch sie und ihr unmittelbares Umfeld betroffen sein könnten. Darauf weist der Schweizer Ableger des globalen Beratungsunternehmens Willis Towers Watson hin und warnt, dass Homeoffice oder gar eine Quarantäne-Situation mit kompletten Ausfällen das Tagesgeschäft der Pensionskasse zum Stillstand bringen könnten.
Vor diesem Hintergrund empfehlen die Unternehmensberater eine gründliche Prüfung der eigenen Handlungsfähigkeit im Ernstfall und eine Abfrage bei sämtlichen Geschäftspartnern über die vorgesehenen Sicherheitsmaßnahmen. Anhand der obigen Checkliste können die Verantwortlichen in Vorsorgeeinrichtungen prüfen, ob sie auch bei einer Verschlimmerung der Krise handlungsfähig bleiben und ihren Verpflichtungen nachkommen können.
Mercer: Anlegen in Zeiten des Virus
By pwirth in Experten, Kapitalanlagen Tags: Corona, Mercer
Mercer hat einen Artikel mit der Frage “A double hit for pension funds?” publiziert. finews schreibt dazu:
Wie das Beratungsunternehmen Mercer in einem Papier schreibt, lag der von der Privatbank Pictet erhobene BVG-Index per 16. März um 13,4 Prozent tiefer als zu Jahresbeginn. Mercer beschäftigt in Zürich und in Nyon über 100 Pensionskassen-Berater.
Der Chart zeigt, dass die Anlageklasse der Staatsanleihen ihre Funktion als Fels in der Brandung auch in dieser Krise gut erfüllt hat. Allein: Das Aktien-Exposure nun zugunsten von Anleihen zu reduzieren, kann nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Denn mit Zinsen wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich noch weniger Geld als bislang verdienen lassen, hält Mercer fest.
Als Sofortmassnahme rät Mercer den Pensionskassen, ihr Fremdwährungsexposure zu prüfen und Absicherungsmassnahmen zu treffen, sofern dies noch nicht geschehen ist. Ausserdem müssten sich die Stiftungsräte nun sofort mit der Frage beschäftigen, ob ihre Vorsorgewerke die Auszahlungskriterien ändern müssen, um ihre Deckungsgrade nicht über Gebühr zu strapazieren.
Übernahmekarussell dreht sich weiter
By pwirth in Experten, International
Pensions und Investments schreibt auf ihrer Website:
Aon and Willis Towers Watson are to merge their businesses in an all-stock deal.
The combined firm, which will operate as Aon, will be led by current Aon CEO Gregory C. Case and Christa Davies, Aon’s chief financial officer, a joint news release Monday said. John Haley, CEO and director at Willis Towers Watson, was named executive chairman of the merged firm.
The firm will maintain its headquarters in London.The deal is set to complete in the first half of next year.
Aon shareholders will own about 63% of the combined firm, with Willis Towers Watson shareholders owning about 37%. The deal was unanimously approved by the boards of directors of both firms and is subject to shareholder and other approvals, including regulatory. The combined equity value of the firm is about $80 billion.
The board of the combined firm will be made up of proportional members of each firm’s current boards.
P&I / IPE / NZZ/ Bloomberg / Insurance Journal
Pressemitteilung Aon
Aon zum BR-Revisionsentwurf
By pwirth in BVG-Reform, Experten Tags: Aon
Aon hat mit betonter Neutralität eine Übersicht zur bundesrätlichen Vorlage zur BVG-Revision publiziert. Darin heisst es:
Das Thema Rentenzuschlag und dessen Finanzierung wird wahrscheinlich im Mittelpunkt der Reformdebatte stehen. Die Finanzierung im Umlageverfahren in der 2. Säule, die Ausrichtung eines Rentenzuschlags an Arbeitnehmer, deren Vorsorge nicht von der Reform betroffen ist, sowie die Frage der Erhebung der Beiträge durch die Vorsorgeeinrichtungen sind alles Elemente, die bereits Kritik hervorgerufen haben.
Dass diese Kritik kommt, ist nachvollziehbar; die Reformvorlage ist aber ein Kompromiss und ihre zentralen Ziele dürfen hier nicht vergessen werden: die Senkung des Umwandlungssatzes, die Aufrechterhaltung des Leistungsniveaus und die Verbesserung der Vorsorge für Personen mit tiefen Einkommen.
Die Kosten für die Umsetzung der Reform werden auf 2.7 Mia. Franken geschätzt (auf der Grundlage der Situation von 2019).
NZZ zum Wechsler-Modell
By pwirth in BVG-Reform, Experten Tags: Wechsler
Hansueli Schöchli greift in der NZZ die Idee des Expertenbüros Wechsler auf, mit einem Rentensplitting im BVG analog zur AHV ausreichende Einsparungen zu erzielen, um auf eine Senkung des Umwandlungssatzes verzichten zu können. Schöchli ist der Idee grundsätzlich gewogen, sieht aber auch Probleme:
Es fehlt nicht an Haaren in der Suppe. Der erste Einwand ist politischer Art. Das Anliegen der Geschlechtergleichstellung ist zwar populär, aber wenn dies zulasten gewisser Gruppen geht, deren Renten gesenkt werden, hört der Spass in Bundesbern rasch auf. Wie diverse Fachleute betonen, ist eine solche «kostenneutrale» Reform nur zum Preis von nominalen Rentensenkungen zu haben.
Einbussen gäbe es in gängigen Fällen für Witwen sowie für Männer in den ersten Jahren der Pensionierung, bis auch die Frau in Rente geht. Eine mögliche Folge wären steigende Ergänzungsleistungen (und damit doch höhere Kosten). Tendenziell höher wäre die Gesamtrente in der Phase, in der beide Partner noch leben und in Pension sind.
Manche weiteren Fragen wären abzuklären, so etwa zum Umgang mit Konkubinatspaaren und zum Ausmass von Vorgaben für den überobligatorischen Teil der beruflichen Vorsorge. Der Bundesrat hatte vor zwei Jahren auf eine parlamentarische Anfrage hin betont, dass ein Rentensplitting in der beruflichen Vorsorge angesichts der Vielfalt der Vorsorgepläne komplex wäre.
Für die laufende Reformdebatte kommt der Vorschlag wohl zu spät, wie die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel andeutet. Sie spricht von einem «interessanten Ansatz», der zu studieren sei. Aber dies sei «kein Ersatz für die jetzige Reform». Bei einer nächsten Reform kann das Bild anders aussehen.