Die Fluggesellschaft British Airways ist der Rettung ihrer hochdefizitären Betriebsrentensysteme einen entscheidenden Schritt nähergekommen, schreibt die Handels-Zeitung. Das Management habe sich mit den Treuhändern der Pensionskassen auf einen Sanierungsplan geeinigt, teilte British Airways mit. Demzufolge soll das Unternehmen noch bis zum Jahr 2026 jährlich 330 Millionen britische Pfund (395 Mio Euro) bezahlen. Hinzu kommt ein Inflationsausgleich. Höhere Zahlungen soll es nur geben, wenn der Bargeldbestand der Fluglinie zum Jahresende 1,8 Milliarden Pfund übersteigt.
pwirth
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BVK-Affäre: Dokumente bei der Complementa gesichert
Die NZZ schreibt in ihrer Ausgabe vom 22.6.2010: “In der Affäre um den Korruptionsverdacht bei der Pensionskasse BVK hat die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich in der vergangenen Woche Dokumente bei der Beratungsfirma Complementa beschlagnahmt. Dies hat am Montagabend das Wirtschaftsmagazin «Eco» im Schweizer Fernsehen berichtet. Michael Brandenberger, CEO des Unternehmens, bestätigt, die Staatsanwaltschaft habe bei Complementa Dokumente gesichert. Dies habe sie aber ohne Verdachtsmomente gegen seine Firma getan.”
“Complementa ist bei der Personalvorsorge des Kantons Zürich BVK zuständig für das Investment-Controlling, also die laufende Überwachung des Finanzierungsprozesses mit den rund 20 Milliarden Franken an Anlagegeldern. Dies geschehe auf der Basis einer Anlagestrategie und einer darauf abgestimmten Organisation, heisst es auf der Website des Beratungsunternehmens. Wenn es bei der BVK also zu Korruption kam, inwieweit hätten die «Kontrolleure» von Complementa diese erkennen müssen? Brandenberger bezeichnet den in der Sendung erhobenen Vorwurf, der langjährige BVK-Anlagechef habe sich unter den Augen von Complementa bestechen lassen, als rufschädigend. Die Vorwürfe seien ohne Kenntnis der tatsächlichen Situation gemacht worden und seien entsprechend haltlos.”
Das Schweizer Fernsehen hat am 21.6.20 in “Eco” einen Bericht über die Funktionen von Complementa bei der BVK ausgestrahlt. Konkrete Vorwürfe hat die Eco-Redaktion der Complementa nicht zu machen, so konzentriert man sich auf Andeutungen, Unterstellungen und die suggestive Kraft der Bilder. Seine Glaubwürdigkeit verliert der Beitrag aber vollends in dem Moment, in welchem der “Pensionskassenexperte” Rudolf Strahm” die Bühne betritt und als der vollkommene Biedermann seinen Generalverdacht ausspricht. Er bedient treuherzig gern gehörte Vorurteile, ohne Konkretes zum Fall beitragen zu können.
“Mit uns – für uns” geht in die nächste Runde
Der schweizerische Pensionskassenverband ASIP setzt seine Initiative "mit uns – für uns" mit einer Social Media Kampagne fort. Ziel ist ein besseres Verständnis des schweizerischen Pensionskassensystems. Dazu wurde bereits 2009 die Website www.mit-uns-fuer-uns.ch geschaffen. Zweck der neuen Social Media Kampagne ist es laut ASIP, die Website bekannter zu machen und Social Media Plattformen für den Dialog mit der Bevölkerung zu nutzen.
Neu bietet die Website Links zu entsprechenden Inhalten auf Facebook, Twitter, YouTube und einem neuen Blog.
GFL: «SP hat die Büezer missbraucht»
GFL/EVP-Fraktionschef Peter Künzler kann die Proteste im Berner Stadtrat gegen die Erhöhung des Rentenalters nicht verstehen. «Wir wollen den Arbeitern ja gar nicht zwei Jahre wegnehmen», schreibt der Bund zur Auseinandersetzung über die Erhöhung des Rentenalters für die Angestellten der Stadt Bern.
Mit den Protesten sei es SP und Gewerkschaften nicht um die Männer von der Kehrichtabfuhr oder die Arbeiter vom Tiefbauamt gegangen. «In Tat und Wahrheit ging es ihnen um die Beamten des mittleren Kaders, denen sie die Pensionierung ab 63 erhalten wollten.» Die Arbeiter wiederum seien von der SP für die Proteste zugunsten der mittleren Kader missbraucht worden. «Sie schickten die Büezer vor, damit sich das Bürokader – das Wählerreservoir der SP – weiterhin mit 63 pensionieren lassen kann», wird Künzler weiter zitiert.
BZ: Neue Vorwürfe gegen Berner Pensionskassen
Ein Sitzungsprotokoll bestätigt: Auch Berner Pensionskassen krochen dem in Zürich inhaftierten BT&T-Chef Walter Meier auf den Leim. An den Folgen nagen Berner Lehrer und Bähnler heute noch, schreibt die Berner Zeitung.
BZ
proparis: Grund zur Freude
Die Vorsorgestiftung Gewerbe Schweiz hat sich vom leichten Taucher des Jahres 2008 erholt. Trotz Finanzkrise und nervösen Märkten hat sie das Jahr 2009 mit einem Ertragsüberschuss von gut 27 Millionen abgeschlossen. Im Vorjahr resultierte noch ein Verlust von gut 19 Millionen. Alle 14 der proparis angeschlossenen Vorsorgewerke verfügen über einen Deckungsgrad von mehr als 100 Prozent. Insgesamt wurde ein Deckungsgrad von rund 105 Prozent erreicht, schreibt die Gewerbezeitung mit Blick auf die Mitgliederversammlung vom 30. Juni.
«In Zeiten der Krise ist dies alles andere als selbstverständlich», hält proparis-Geschäftsführer Erhard D. Burri gegenüber der Schweizerischen Gewerbezeitung fest und erinnert sich an turbulente Monate. Unterschiedliche Ansichten über die Finanzierung der zweiten Säule und die Diskussionen über die Zukunftsfähigkeit der Sozialwerke hätten vielerorts zu Verunsicherung geführt. «Vor diesem Hintergrund steht die proparis da wieder berühmte Fels in der Brandung.»
Bei der proparis sind 70 Berufs- und Branchenverbände sowie deren Unternehmen mit knapp 95000 Aktiven angeschlossen.
Bericht Gewerbezeitung / proparis
Bern: Keine Rücknahme der Erhöhung des Pensionsalters
“Am Anfang zur Rentenalterdebatte im Berner Stadtrat stand eine Entschuldigung: «Wir haben einen Fehlergemacht. Wir haben die reglementarisch vorgesehene Mitsprache der Sozialpartner missachtet. Wir entschuldigen uns», sagte Claude Grosjean (GLP). Mit einem Überraschungscoup hatten die Mitte-rechts-Parteien vor zwei Wochen einem Antrag zum Durchbruchverholfen, der eine Erhöhung des Rentenalters von 63 auf 64 Jahre für Frauen und auf 65 Jahre für Männer vorsieht. Der Aufschrei bei den Gewerkschaften und den städtischen Angestellten war gross, schreibt der Bund.
Zur Debatte standen am 17.6.2010 schliesslich zwei Anträge, die dasselbe Ziel verfolgten: Der Gemeinderat soll dem Stadtrat eine Vorlage zur Flexibilisierung des Rentenalters vorlegen, die sozialpartnerschaftlich erarbeitet wird. Im Weg zum Ziel unterschieden sich die Anträge des Gemeinderates und der Fraktionen GFL/EVP, GLP und BDP/CVP jedoch. Der Gemeinderat schlug als ersten Schritt eine Aufhebung des Artikels aus dem Personalreglement vor, der die Rentenaltererhöhung vorsieht. Die Mitte-Fraktionen wollten den Entscheid aber nicht revidieren und beharrten auf einer blossen Aufschiebung. Der Artikel solle erst in Kraft treten, wenn in den sozialpartnerschaftlichen Verhandlungen keine Einigung erzielt werden könne, spätestens aber Anfang 2012.
Welcher Antrag sich durchsetzen würde, war zunächst offen, da die FDP Stimmfreigabe beschlossen hatte. Am Schluss setzte sich aber der Antrag der Mitte-Fraktionen für einen blossen Aufschub der Rentenaltererhöhung bis spätestens Anfang 2012 mit 43 zu 29 Stimmen durch.
VPOD-Regionalsekretär Walter Christen zeigte sich «schockiert» über die Art und Weise, wie der Stadtrat mit den städtischen Angestellten umspringe. Über einen allfälligen Streik werde nächste Woche entschieden. Der VPOD werde zudem Beschwerde gegen den Stadtratsbeschluss von letzter Woche erheben. Eine weitere Beschwerde gegen den gestrigen Beschluss werde geprüft, sagte Christen.
BZ: “Inhaftierter Ökonom geschäftete auch mit Berner Pensionskassen”
Die Berner Zeitung beschäftigt sich mit den Verflechtungen der BT&T mit der Berner Lehrerkasse und der Ascoop. Sie schreibt: “121 Millionen Franken Verlust bei der Bernischen Lehrerversicherungskasse (BLVK), 274 Millionen bei der Beamtenversicherungskasse (BVK) des Kantons Zürich und ein Verlust in ähnlicher Höhe bei Ascoop, der Pensionskasse der Privatbahnen (u.a BLS): So endeten kurz nach der Jahrtausendwende die Investitionen der drei Pensionskassen bei der börsenkotierten Beteiligungsgesellschaft BT&T und der Gesellschaft BAM des prominenten Ökonomen Walter Meier. BAM verwaltete das Vermögen. Man hatte sich ab 1995 an Telekom- und Internet-Aktien beteiligt und anfänglich hohe Buchgewinne erzielt, bevor die Internetblase platzte und der Kurs in den Abgrund rasselte.”
Weiter heisst es: “Eine Strafuntersuchung bei der BLVK wurde in der Vergangenheit eingestellt, weil den Verantwortlichen nichts Strafbares nachzuweisen war. Und eine Schadenersatzklage unterliess die Verwaltungskommission mangels Erfolgsaussicht. Es müssten demnach im Zürcher Verfahren Hinweise auf verdeckte Zahlungen auch in Bern auftauchen, damit sich neue Ansatzpunkte ergäben. BLVK-Direktor Luzius Heil sagt, man sei nicht kontaktiert worden. Das muss freilich nicht viel heissen: Hätten die Zürcher Ermittler bereits beim Berner Rechtshilferichter oder bei der Kantonspolizei um Unterstützung ersucht, müssten diese schweigen, um die Ermittlungen nicht zu gefährden. Die Zürcher Oberstaatsanwaltschaft erklärte gestern auf Anfrage, sie erteile derzeit keine Auskünfte zu den Ermittlungen.”
SNB warnt vor Immobilienblase
Am Mediengespräch der Schweizerischen Nationalbank vom 16.6.2010 warnte Thomas Jordan vor den Gefahren einer Immobilienblase und steigenden Zinsen. U.a. sagte Jordan: “Der starke Anstieg der inländischen Hypothekarkredite und der Immobilienpreise vor dem Hintergrund des historisch tiefen Zinsniveaus veranlasste uns im ersten Quartal dieses Jahres, bei den wichtigsten Banken im Schweizer Hypothekargeschäft eine Umfrage durchzuführen.
Zwar geht daraus hervor, dass die Banken zwischen 2005 und 2009 ihre Kreditvergabekriterien nicht gelockert haben. Diese Kreditvergabekriterien scheinen aber bei Banken mit einem insgesamt bedeutenden Marktanteil wenig konservativ zu sein. So gehen nicht wenige Banken bei der Berechnung der Tragbarkeit von einem im historischen Vergleich tiefen Zinssatz aus. Zudem sind gemäss Aussage der Banken Abweichungen von den Vergabekriterien in der Praxis keine Seltenheit: Eine Anzahl von Banken mit einem Marktanteil von fast 25% meldete Abweichungen bei über 20% der im Jahr 2009 neu vergebenen Hypothekarkredite.”
IPE: Afiaa to invest in India and Japan this year
AFIAA, the global property investor owned by 18 Swiss pension funds, is aiming to make real estate investments in Japan and India before the end of 2010. The Swiss Foundation for International Real Estate Investments is currently in the process of building up a A$ 400m (€280m) exposure to Australian commercial property (left) as its first step into Asia Pacific.
Rentensysteme unter demografischem Druck
„Vorbild Schweiz, Deutschland nur Mittelmaß“ – auf diesen Nenner lassen sich die Ergebnisse einer internationalen Vergleichsstudie der Stiftung Marktwirtschaft zur langfristigen Nachhaltigkeit der öffentlichen Haushalte bringen, die Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen, Vorstandsmitglied der Stiftung Marktwirtschaft und Leiter des Forschungszentrums Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität vorgestellt hat.
Mit Hilfe des Instruments der Generationenbilanzierung, die auch die zukünftige demographische Entwicklung berücksichtigt, hat Raffelhüschen die langfristige Tragfähigkeit der öffentlichen Haushalte in sieben europäischen Industrieländern (Deutschland, Frankreich, Österreich, Spanien, Vereinigtes Königreich, Norwegen und Schweiz) und den USA als außereuropäischem Vergleichsmaßstab untersucht. Im nachfolgenden Ranking sieht man das Ergebnis:
In den kommenden Jahrzehnten dürfte der Anteil der älteren Menschen an der Bevölkerung in den Industriestaaten stark zulegen. Politische Reformen wie die Heraufsetzung des gesetzlichen Renteneintrittsalters sind in vielen Ländern überfällig, schreibt die NZZ.
Artikel NZZ / Studie Stiftung Marktwirtschaft
Fachschule: Neue Verwaltungsräte
Mit dem Rücktritt von Hans Ender (Bild links) aus dem Verwaltungsrat der Fachschule für Personalvorsorge ist einer der Pioniere der Schule zurückgetreten, wie Präsident Martin Freiburghaus meinte. Ender führte den Vorsitz an der Gründungsversammlung und war auch der erste Präsident der Schule. Neu in den Verwaltungsrat gewählt wurden Daniel Dürr als Vertreter des Schweizerischen Pensionskassenverbands ASIP und Adrian Gröbli als Vertreter des Schweizerischen Versicherungsverbands SVV.
VPS: Jean-Marc Wanner neuer VR
Nachdem sich Hans Ender nicht mehr für eine weitere Amtsperiode als Verwaltungsrat zur Verfügung stellte, wählte die Generalversammlung des VPS Verlags neu Jean-Marc Wanner in den Verwaltungsrat. Jean-Marc Wanner ist Pensionskassen-Experte bei Hewitt Associates und war auch lange Mitglied der BVG-Kommission. Mit Jean-Marc Wanner nimmt wieder ein Romand Einsitz im Führungsgremium des Verlags. Sämtliche bisherige Verwaltungsräte wurden einstimmig gewählt. Das Jahresergebnis 2009 leidet unter den Auswirkungen der Finanzkrise auf den Werbemarkt. Auch die «Schweizer Personalvorsorge» verzeichnete im vergangenen Jahr einen starken Rückgang der Inserateinnahmen, der nur zum Teil durch das gute Ergebnis im Tagungs- und Schulungsbereich kompensiert werden konnte.
NZZ: “Integrität ist gut Kontrolle besser”
Die kantonale Beamtenversicherungskasse (BVK) wird dieser Tage von ihrer Vergangenheit eingeholt.Schon jetzt ist klar, dass die Aufarbeitung kasseninterner Vorgänge, die vermutlich bis in die neunziger Jahre zurückreichen, Unrühmliches ans Tageslicht fördern wird, schreibt Werner Enz in der NZZ.
Brutal: Rentenalter 62 in Frankreich
Die Franzosen müssen künftig länger arbeiten: Die Regierung will das gesetzliche Rentenalter bis 2018 schrittweise auf 62 Jahre anheben. Angesichts des ausufernden Haushaltsdefizits und der Überalterung der Bevölkerung sei die Reform «eine moralische Verpflichtung», sagte Frankreichs Arbeitsminister. Die Generalsekretärin der grössten Gewerkschaft der Lehrerschaft und des öffentlichen Dienstes (FSU) in Frankreich kritisierte die Reformen als «brutal und völlig ungerecht».
Obwohl sich die Anhebung der Altersgrenze in Frankreich im europäischen Vergleich recht bescheiden ausnimmt, riefen die führenden sechs Gewerkschaften nach ersten Demonstrationen am Dienstag in Paris zu einem landesweiten Protesttag am 24. Juni auf und kündigten weitere Demonstrationen für September nach Ende der Sommerferien an.