Neue Zahlen offenbaren die Effekte der Mitte-Initiative: Nur eine Minderheit würde profitieren. Die Ehepaare mit den tiefsten Renten würden leer ausgehen, müssten aber zahlen. Die NZZ schreibt dazu:
Von der Abschaffung des Plafonds würde nur ein Drittel aller AHV-Rentner profitieren. Nicht nur die Ledigen, Geschiedenen und Verwitweten würden leer ausgehen, sondern auch ein Teil der Ehepaare selbst – nämlich all jene, die gar nicht von der Plafonierung betroffen sind: Personen, die früher wenig verdient haben und heute relativ tiefe Renten erhalten.
Die Plafonierung betrifft nur Rentnerpaare, die als Erwerbstätige mittlere bis hohe Löhne erzielt haben. Wer hingegen wenig verdient hat, erhält schon heute zwei ungekürzte Renten.
Relevant ist das durchschnittliche gemeinsame Einkommen im Verlauf des Arbeitslebens. Zurzeit liegt die Grenze bei einem massgebenden AHV-Einkommen von 91’000 Franken im Jahr: Ehepaare unterhalb dieser Limite sind von der Plafonierung nicht betroffen. Das trifft zurzeit laut Zahlen des Bundes auf 22 Prozent der verheirateten Rentner zu. (…)
Am meisten freuen könnten sich die «obersten» 8 Prozent der Ehepaare, die von der Plafonierung am stärksten betroffen sind. Sie müssten sich zwar via Mehrwertsteuer ebenfalls an der Finanzierung beteiligen.
Das steht aber in keinem Verhältnis zu den höheren Renten, die ihnen winken: Pro Person erhalten sie beim Wegfall des Plafonds 7560 Franken mehr pro Jahr. Hinzu kommt die 13. Rente, die in ihrem Fall 2520 Franken beträgt – gesamthaft also 10’080 Franken pro Person.
Betrachtet man die Ehepaare als Wirtschaftsgemeinschaft – wie dies die Mitte zumindest in der Steuerpolitik gerne tut –, kann man die höheren Renten addieren. Resultat: Die bestsituierten Ehepaare der Schweiz würden mit der Mitte-Initiative 20’160 Franken mehr erhalten als bisher. Gleichzeitig würde die Kaufkraft von Rentnerpaaren mit tiefen Einkommen sinken, jene von Ledigen, Geschiedenen und Verwitweten ebenfalls – und die der Jüngeren sowieso.
NZZ