Infrastrukturinvestitionen waren auch vor ihrer regulatorischen Umklassifizierung nicht verboten, gelten jedoch meist weiterhin als alternative Anlagen, insbesondere wenn Fremdfinanzierung oder geschlossene Strukturen (z. B. Limited Partnerships) involviert sind. Diese müssen mit Artikel 48h Abs. 2 BVV2 vereinbar sein, der verlangt, dass ein Vehikel innerhalb von fünf Jahren ohne Nachteil für den Anleger veräussert werden kann.
Mettler stellt fest, dass heute mehr offene und globale Evergreen-Fonds verfügbar sind, jedoch ein fundiertes Verständnis dieser Anlageklasse eine breite Datenbasis zu Performance, Allokation und Portfoliostruktur voraussetzt. Seit der Umklassifizierung im Jahr 2020 habe sich die Transparenz und Datenverfügbarkeit verbessert.
Er plädiert zudem für eine ökonomisch konsistente Zuordnung innerhalb der Anlageklassen: Infrastruktur-Equity sei ein Subsegment von Equity. Da die Selbstdeklaration durch Produktanbieter zu einer grossen Diversität führt, sollten Investoren gezielt darauf achten, dass regulierte Ertragsmodelle im Zentrum stehen, um den Charakter von Infrastrukturanlagen im engeren Sinn zu wahren.
Aktives Management im Fixed Income
Dr. Jochen Kleeberg betont die Bedeutung des aktiven Managements im Fixed-Income-Bereich. Er identifiziert drei Gründe für die Attraktivität: geringerer Research-Fokus, asymmetrische Risiken und die Tatsache, dass viele Marktteilnehmer aktuelle Informationen nicht verarbeiten. Diese Ineffizienzen bieten Chancen für aktives Management.
Zinsrisiken und Marktbewegungen
Wolfgang Bauer thematisiert die komplexe Beziehung zwischen Staatsverschuldung, Zinsen und Inflation. Er warnt vor aktiven Zinsrisiken und plädiert für eine Absicherung der Benchmark-Strategien. Die Diversifikation über Hunderte von Titeln ist essenziell, um das Kreditrisiko zu managen.
Inflationsdruck und wirtschaftliche Herausforderungen
Jakob Reithmann spricht über die anhaltende hohe Kerninflation, die durch demografische Veränderungen, Dekarbonisierung, geopolitische Unsicherheiten und andere Faktoren verstärkt wird. Er sieht das Potenzial von künstlicher Intelligenz, um die Produktivität zu steigern, aber warnt, dass die Inflation aufgrund struktureller Faktoren hoch bleiben wird.
Zinserwartungen und Risikoanalyse
Benjamin Schoch von Swiss Re äußert Skepsis gegenüber den Zinserwartungen der Marktteilnehmer und betont die Notwendigkeit einer agilen Reaktion auf Marktveränderungen. Die Pensionskasse hat ihre strategische Fixed-Income-Quote erhöht und sieht Chancen, taktisch auf Marktbewegungen zu reagieren.
Private Debt und Infrastruktur
Robert Scheer hebt die Attraktivität von Private Debt hervor, insbesondere im Zugang zu mittelständischen Unternehmen. Gleichzeitig warnt er vor den Herausforderungen im Markt, die durch wirtschaftliche Unsicherheiten verstärkt werden. Alexander George betont die Relevanz von Infrastrukturinvestitionen als Inflationsschutz und Nachhaltigkeitsstrategie.
Fazit
Die Diskussionen auf dem Swiss CIO Panel verdeutlichen die Herausforderungen und Chancen, mit denen Schweizer Pensionskassen konfrontiert sind. Die Notwendigkeit einer diversifizierten Anlagestrategie, aktiven Managements und eines effektiven Risikomanagements wird als entscheidend für die zukünftige Performance der Pensionskassen angesehen.