Laurent Schlaefli, Geschäftsführer der Profond Vorsorgeeinrichtung, spricht im cash-Interview über die hohe Verzinsung und den Umwandlungssatz seiner Pensionskasse, über die Digitalisierung und Reformen der Altersvorsorge. Auszüge:

Herr Schlaefli, für 2024 bietet Profond eine Verzinsung von 8 Prozent und einen Umwandlungssatz von 5,6 Prozent. Beide Werte sind vergleichsweise hoch. Wie kommen sie zustande?
Laurent Schlaefli: Die Werte erklären sich mit der Performance. Wir haben eine Milliarde Franken Rendite gemacht. Davon gingen 500 Millionen in die Wertschwankungsreserven. Die anderen 500 Millionen haben wir an die Versicherten verteilt. Denn wir wissen, dass viele von ihnen nach wenigen Jahren den Arbeitgeber und damit die Pensionskasse wechseln. Sie gingen leer aus, wenn wir bei guter Performance die Verzinsung tief halten und dafür die Reserven noch mehr aufbauen würden.

Inwieweit gehen die Verzinsung und der Umwandlungssatz auf Kosten eines höheren Deckungsgrades? Profond kommt auf 108 Prozent per Ende März respektive 110 Prozent per Ende Dezember. Andere Vorsorgeeinrichtungen liegen höher, teilweise über 120 Prozent.
Der Deckungsgrad ist nur ein Buchwert. Effektiv relevant ist das Geld, das durch Dividenden oder Immobilienrenditen in unsere Kassen fliesst – der Cash Flow also. Er wird in den nächsten zehn Jahren positiv sein. Das wissen wir aus Analysen. Oder anders gesagt: Wir können die Renten auch bei einer Unterdeckung bezahlen. Sie wäre kein Problem.

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