Aufgrund der Daten des Bundes zur Armutsquote in der Schweiz sieht Hansueli Schöchli in der NZZ keinerlei Grund, die Leistungen für die Rentner weiter auszubauen. Er schreibt:

Zwei populäre Volksinitiativen verlangen einen starken Ausbau der AHV. Absender des ersten Vorstosses waren die Gewerkschaften. Diese Initiative hat das Volk 2024 angenommen. Deshalb steigen 2026 alle AHV-Jahresrenten um 8,3 Prozent (13. Monatsrente). Kosten: 4 bis 5 Milliarden Franken pro Jahr. Bezahlen werden es vor allem die Jüngeren.  

Die zweite AHV-Volksinitiative stammt von der Mitte-Partei. Diese will die Ehepaar-Renten erhöhen; der bisherige Ehepaar-Deckel (maximal 150 Prozent einer Einzelrente) soll wegfallen. Kosten: 3,5 bis 4 Milliarden Franken pro Jahr – wohl ebenfalls weitgehend zulasten der Jüngeren. Das Begehren ist im Parlament hängig. Auch diese Initiative hat sehr gute Chancen.

Aus sozialpolitischer Optik geht es bei beiden Ausbauvorlagen grösstenteils um Verschwendung. Denn es gibt in der Schweiz keine allgemeine Rentnerarmut. Und die angebliche Heiratsstrafe in der AHV gibt es auch nicht – da die Heiratsvorteile wie Witwenrenten und Einkommenssplitting weit stärker ins Gewicht fallen als die Nachteile.

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