In der NZZ wird der Frage nachgegangen, weshalb in den Niederlanden bereits vor zehn Jahren die Koppelung des Rentenalters an die Lebenserwartung beschlossen wurde, was in den anderen Ländern ein Ding der Unmöglichkeit zu sein scheint. Ein paneuropäisches Vorsorgesystem kommt nicht voran. Antonio Fumagalli schreibt:

Am gleichen Tag, als die Stimmbürger die Einführung einer 13. AHV-Rente beschlossen, lehnten sie ein System à la Niederlande – mit Referenzalter 66 und Koppelung an die Lebenserwartung – wuchtig ab. Nur gerade 25 Prozent der Bürger wollten den Wechsel.

Warum also geht in den Niederlanden fast problemlos, was andernorts für helle Aufregung sorgt? Die Erklärung liegt in einer Mischung aus wirtschaftlichen und kulturellen Faktoren.

Die Pensionsjahre lassen sich naturgemäss besser geniessen, wenn sie finanziell genügend abgesichert sind. In dieser Hinsicht punkten die Niederlande. Sie verfügen über eines der am besten ausgebauten Rentensysteme – gemäss einer Auswertung der Beratungsgesellschaft Mercer gar über das weltweit vorteilhafteste. Pensionäre erhalten ein Einkommen, das fast mit ihrem letzten Einkommen mithalten kann. Zusätzliche Ersparnisse sind oft nicht zwingend.

Das hohe Rentenniveau ist auf ein System zurückzuführen, das Schweizerinnen und Schweizern bestens bekannt ist: ein Drei-Säulen-Modell, bestehend aus der gesetzlichen Rentenversicherung, der beruflichen Vorsorge und der privaten Vorsorge.

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