Die FuW hat eine Umfrage bei Banken zum Thema Negativzinsen durchgeführt. Nachdem PostFinance mit Strafzinsen für einzelne Kunden von bis zu 3% einiges Aufsehen erregt hat, halten sich die meisten der angefragten Institute mit ihren Aussagen auffallend zurück. 

Die Zürcher Kantonalbank erwähnt punktuell anwendbare –0,25% auf «Guthaben von Grosskundinnen und Grosskunden mit sehr hohen Liquiditätsbeständen». Ob Negativzinsen im Einzelnen weitergegeben würden, hänge von der bestehenden Kundenbeziehung und der Grössenordnung des jeweiligen Geschäfts ab. Eine kritische Schwelle sei nicht definiert worden, schreibt die Medienstelle auf Anfrage.

Ein Sprecher der Banque Cantonale Vaudoise (BCV) räumt einen Zins von –0,25% auf Konten von institutionellen Investoren ein. Dies sei jedoch der Maximalbetrag, je nach Kundenbeziehung könne die Belastung niedriger sein. Eine Bank im Grossraum Zürich, die nicht genannt werden will, belastet die Konten von institutionellen Kunden derzeit mit 0,2%.

In der Branche sind aber auch entspanntere Stimmen zu hören. Die Liechtensteinische Landesbank (LLB), dank der Übernahme der Bank Linth seit Jahren eine feste Grösse in der Ostschweiz, plant keine Negativzinsen. «Dies ist weder für Grosskunden, noch für Private ein Thema, weder in der Schweiz noch in Liechtenstein», heisst es von der Medienstelle. Der Trend zu Niedrigzinsen sei für das Zinsgeschäft eine Belastung, «aber wir leben mit der schwierigen Situation». (…)

Die meisten angefragten Banken versichern oder lassen zumindest durchblicken, dass Kleinsparern keine Negativzinsen drohen. Also Entwarnung für Inhaber von Privatkonten mit möglicherweise mehr als 100’000 Fr.? Wohl kaum, denn die Situation kann schnell ändern. Zudem lassen sich die Banken in ihren Antworten alle Optionen offen. 

  FuW