Die Bank Vontobel leistet sich einige Besonderheiten: Sie wird zum einen von einer Doppelspitze geführt, bestehend aus Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger. Zum anderen beschränkt sich das selbst ernannte «Investmenthaus» auf westliche Märkte und ist im Boommarkt Asien nicht präsent. Nach gut einem Jahr im Amt ziehen die beiden Co-CEOs eine erste Zwischenbilanz und erläutern in einem Interview mit der Handelszeitung ihre Pläne. Auszüge:

Bei allem Respekt, die Sparte der institutionellen Kunden verliert schon seit zwei Jahren Kundengelder. Wie lange schauen Sie dem noch zu, bis Sie Ihre Strategie anpassen?
CRL: Glauben Sie, dass Geld nicht mehr verwaltet wird? Wohl kaum, oder? Es wird immer Investmentmanagementaktivitäten geben. Noch einmal: Wir denken nicht in Assetmanagement oder Wealth-Management. Wir überlegen, ob wir die Investmentfähigkeiten haben, die wir unseren Kunden anbieten wollen. Und ob die Teams die Leistung erbringen. Das ist die wichtigste Frage. Der Rest ist Kundensegmentierung. Unsere Kundensegmente sind komplementär, sie werden weiterhin wachsen, wenn auch nicht unbedingt in einer gleich gerichteten Weise. Das hängt vom Zyklus ab.

Aber beim Geschäft mit Profikunden kommt es auch sehr stark auf die Kosten der Produkte an, und hier haben die Branchenriesen doch enorme Vorteile?
GS: Wir sind nicht im Skalenspiel. Wir sind im Kompetenzspiel. Und dafür sind wir gut aufgestellt.

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