Eine neue Auswertung des Arbeitnehmer-Dachverbandes Travailsuisse zeigt nun, wie sehr sich die Verwaltungskosten bei den 15 grössten Pensionskassen unterscheiden. Sie liegen zwischen 7780 Franken pro Versicherten bei der Pensionskasse der Credit Suisse und 236 Franken bei der Bernischen Pensionskasse.
Besonders hohe Kosten pro Versichertem hatten laut den Berechnungen, die Blick exklusiv vorliegen, auch die Pensionskasse der Stadt Zürich (2925 Franken), sowie die Kassen der SBB (1377 Franken), Post (1346 Franken) und Migros (1339 Franken).
Besonders günstig waren – neben der Bernischen Pensionskasse – dagegen die KMU-Pensionskassen-Anbieterin Proparis Vorsorge-Stiftung Gewerbe Schweiz (350 Franken) und die Gastro Social Pensionskasse (370 Franken), die Verbandsausgleichskasse der Gastronomie- und Hotellerie-Branche. (…)
Für Nico Fiore (31), Geschäftsführer des Pensionskassenverbandes Inter-Pension, ist der Vergleich von Travailsuisse hingegen wenig aussagekräftig. Die Bedürfnisse der Kassen bezüglich Sicherheit und Renditen seien sehr unterschiedlich. «Pensionskasse ist nicht gleich Pensionskasse. Deshalb unterscheiden sich auch die Anlagestrategien stark.»
Ausserdem ginge beim reinen Kostenvergleich die Performance der Kassen vergessen, so Fiore. «Die Kosten sind wichtig, aber entscheidend ist die Leistung der Vermögensverwaltung.» Wenn eine Kasse entsprechende Anlagegewinne erziele, lohne sich das unter dem Strich auch für die Versicherten.
Tatsächlich gibt es einen Zusammenhang: Eine Studie der ZKB-Tochter Swisscanto zeigte kürzlich, dass die besten Pensionskassen mit der stärksten Anlageperformance im Schnitt leicht höhere Vermögensverwaltungskosten haben als die schlechtesten Pensionskassen.
Durchschnittlich erzielten die Vorsorgeeinrichtungen im ersten Halbjahr 2024 auf ihren Anlagen eine Rendite von 0,77 Prozent. Die Vermögensverwaltungskosten betrugen im Mittel 0,55 Prozent.
Blick