Die Ausgangslage ist offen. Das ruft nun ein Netzwerk aus Pensionskassen-Fachleuten auf den Plan: Sie rufen zur Ablehnung der BVG-Vorlage auf. «Bisher haben wir den politischen Prozess skeptisch, aber neutral begleitet», sagt Josef Bachmann (74), Präsident des Vereins «Innovation Zweite Säule».
Doch die SRG-Umfrage hat den früheren Geschäftsführer der PwC-Pensionskasse aufgeschreckt. «Die Reform ist nicht praxistauglich», so Bachmann. «Besser keine Reform als diese verunglückte Vorlage.»
Ein Dorn im Auge ist dem Verein die Umverteilung via Rentenzuschlag. 11 Milliarden Franken hat der Bundesrat dafür veranschlagt. «Trotz dieser massiven Kosten für die Ausgleichsmassnahmen gibt es viele Verlierer, das ist doch Wahnsinn», moniert Bachmann. Er befürchtet ein Präjudiz für kommende Revisionen. «Statt die Umverteilung zu reduzieren, wird sie legitimiert und ausgebaut.» (…)
Das Störmanöver der PK-Fachleute kommt für die Befürworter zu einem heiklen Zeitpunkt. Es bleiben noch knapp vier Wochen bis zur Abstimmung – und bei der SVP springen die ersten Kantonalparteien ins Nein-Lager ab.
GLP-Nationalrätin Melanie Mettler (46, BE) hält nichts von der Intervention. Nach jahrelangen Debatten liege ein ausgewogener Kompromiss auf dem Tisch. Eine Senkung des Umwandlungssatzes ohne Kompensation sei schlicht nicht mehrheitsfähig, erteilt sie Bachmanns Modell eine Absage.
Blick / Reformvorschlag IZS