Im Wallis kommt es an der SVP-Delegiertenversammlung nächstes Wochenende zu einem entscheidenden Duell um die BVG-Reform. SP-Nationalrat Maillard wird für ein Nein Stimmung machen. 20 Minuten schreibt dazu:
Die SVP fasst am 17. August an der Delegiertenversammlung ihre Parole zur Reform der beruflichen Vorsorge.Die Partei will ein Ja, doch viele Promis zaudern oder sagen gar Nein. Nun soll Andreas Glarner die Delegierten überzeugen.
Er tritt dabei gegen Gewerkschaftschef Pierre-Yves Maillard an, den Glarner als «stärkstmöglichen Gegner» bezeichnet.Maillard selbst will bei der SVP für jede Stimme kämpfen. Ein SVP-Nein könnte vorentscheidend sein.
Bei der Abstimmung über die Reform der beruflichen Vorsorge könnte es eng werden. Linke und Gewerkschaften haben das Referendum ergriffen und sprechen von einem drohenden «Rentenklau». Die bürgerlichen Befürworter argumentieren, die Lösung sei fair und nötig für die Sicherung der Renten.
SVP-Präsident Marcel Dettling enthielt sich bei der Schlussabstimmung im Nationalrat der Stimme.Das ist auch die Position der SVP, deren Delegierten am nächsten Samstag die Parole fassen – eigentlich.
Denn: Parteipräsident Marcel Dettling enthielt sich im Parlament, Vize-Chefin Magdalena Martullo-Blocher sagte Nein und Ständerätin Esther Friedli engagiert sich als Gastro-Vertreterin aktiv für ein Nein.
Die Kohlen für die Partei aus dem Feuer holen muss deshalb Nationalrat Andreas Glarner. Auf der Gegenseite steht mit Pierre-Yves Maillard die Nummer 1 der Schweizer Gewerkschaften. Bereits in seiner Albisgüetli-Rede erhielt er von der SVP-Basis viel Zuspruch. Kann er gegen Glarner die SVP ins Nein-Lager ziehen und die Abstimmung somit vorentscheiden?
«Massive Mehrkosten für weniger Rente: Ich denke, viele in der SVP werden es sich gut überlegen, ob sie diese Reform wirklich unterstützen wollen», sagt der Waadtländer zu 20 Minuten. Schon 2010 hätten sich viele SVP-Sektionen gegen die Senkung des Umwandlungssatzes ausgesprochen. «Deshalb freue ich mich auf die Debatte an der Delegiertenversammlung», so Maillard vielsagend.
Der Auftritt des Gewerkschaftsboss sorgt bei einigen in der SVP für Nervosität. Auch Glarner zeigt Respekt. «Maillard ist der stärkstmögliche Gegner, den sie schicken können. Menschlich und als Politiker schätze ich ihn sehr und er wird bestimmt auch einige SVPler kehren können», so der Aargauer.
Nach dem «Debakel» um die fehlerhaften AHV-Prognosen sei die Ausgangslage noch schwieriger geworden, glaubt er. Tatsächlich zeigte eine erste von den Gewerkschaften durchgeführte Umfrage, dass die Ablehnung der Vorlage in der SVP-Basis noch höher ist als auf linker Seite. «Ich habe allergrössten Respekt vor diesem Duell», sagt Glarner denn auch.