Im Sonntagsblick zeigt der SR-Präsident der Post-Pensionskasse, Matteo Antonini, auf, welche Auswirkungen BVG-21 auf die Kasse haben würde:
Die Vorsorgestiftung des gelben Riesen versichert rund 38’000 Arbeitnehmende und 30’000 Rentner. Die verwalteten Vermögen belaufen sich auf rund 7 Milliarden Franken, wovon mit 3 Milliarden nicht einmal die Hälfte der Guthaben «obligatorisch» den gesetzlichen Mindestvorschriften unterstellt sind.
Angesichts der Aussagen von Baume-Schneider und BSV wäre zu erwarten, dass die BVG-Reform für die versicherten Post-Mitarbeitenden «keine direkten Auswirkungen» hat. Dem sei jedoch nicht so, warnen die Verantwortlichen der PK Post.
Stiftungsratspräsident Matteo Antonini (44) sagt gegenüber SonntagsBlick: «Die Rentenreform würde auch unsere Pensionskasse betreffen und hätte Auswirkungen auf viele unserer Versicherten.»
Antonini ist nicht nur Präsident der PK Post, sondern auch der Gewerkschaft Syndicom, die sich wie der Schweizerische Gewerkschaftsbund gegen die PK-Reform engagiert. Ein neutraler Beobachter ist er deshalb nicht.
Die Analyse zu den Auswirkungen stammt jedoch nicht von Antonini, sondern von einer externen Firma, die seit 30 Jahren Pensionskassen berät. In Auftrag gegeben wurde die Untersuchung vom Stiftungsrat der PK Post, der aus gleich vielen Arbeitnehmer-wie Arbeitgebervertretern besteht.
Die unabhängigen Experten kommen dabei zu folgendem Schluss: Bei Annahme der BVG-Reform wäre bei der PK Post eine «Anpassung der Vorsorgepläne» notwendig.
Der Grund: Das neue BVG-Minimum werde bei den tiefsten Löhnen «aufgrund einer zu tiefen Beitragsbasis» nicht mehr eingehalten. Zudem sei auch die Anwendung des heutigen Umwandlungssatzes von 5 Prozent «problematisch».
Für PK-Präsident Antonini ist deshalb klar: «Der Stiftungsrat müsste die Lohnbeiträge erhöhen und den Umwandlungssatz anpassen. Die Aussage der Befürworter der Reform, dass nur eine Minderheit betroffen ist, wird mit dieser internen Analyse vom PK-Experten klar widerlegt.»
Eine weitere Herausforderung für die PK Post: die Finanzierung der Übergangsgeneration. Die BVG-Reform sieht vor, dass für 15 Jahrgänge die drohende Rentenlücke über einen Zuschlag von maximal 200 Franken monatlich ausgeglichen wird. Finanziert werden soll dies über den sogenannten Sicherh eitsfonds.
Bei der PK Post ist gemäss Expertenbericht davon auszugehen, dass jährlich 5,5 Millionen Franken in den Sicherheitsfonds einbezahlt werden müssten. Dazu Antonini: «Ob dieser Betrag über höhere Anlagegewinne oder zusätzliche Beitragserhöhungen finanziert wird, können wir noch nicht sagen.»