Die Beratung der Versicherten wird für die Pensionskassen immer wichtiger. Kurt Speck hat in der Handelszeitung dazu Aussagen aus der Branche zusammengetragen.

Die Zeiten haben sich auch für die Pensionskassen gewandelt. Früher verstanden sie sich einzig als Verwalterinnen der Altersguthaben, doch heute sollten dynamische Vorsorgeeinrichtungen ihren Versicherten einen Teil der Finanzplanung abnehmen.

Für Werner Niederberger, Direktionsmitglied beim Versicherungsbroker Kessler, müssen das Denken und die Zielsetzung um 180 Grad gedreht werden: «Anstatt die berufliche Vorsorge zu verwalten, muss das Ziel lauten, möglichst viele Dienstleistungen aus einer Hand anzubieten und dies den Versicherten gegenüber transparent darzulegen.»

In diese neue Rolle als Vorsorgeberaterin sind allerdings erst einige wenige Pensionskassen geschlüpft. Dabei stellt sich ganz grundsätzlich die Frage, wie weit sich die Verantwortlichen in der zweiten Säule vom reinen Verwalten des Kapitals verabschieden wollen. «Pensionskassen sind keine Finanzplaner», sagt Willi Thurnherr, Partner und Pensionsversicherungsexperte bei Aon Schweiz.

Er meint damit eine umfassende Darstellung der individuellen finanziellen Situation, die alle Einnahmen und Ausgaben umfasst. Für ihn übersteigen etwa Erbschaftsthemen oder der Umgang mit Wohneigentum den Wirkungskreis der Pensionskassen bei Weitem.

Entscheidend ist für Jörg Odermatt, Gründungspartner beim Vorsorgeberater Pensexpert: «Die Pensionskassen sollten die Versicherten bei Vorsorge- und Steuerfragen coachen können.» Dazu braucht es bei einer Vorsorgeeinrichtung entsprechende Fachpersonen, welche diese anspruchsvolle Aufgabe übernehmen können.

Zum Aufgabenkreis eines Vorsorge-Coachs gehört auch die regelmässige Weiterbildung der Versicherten. Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in der Lage, rechtzeitig ihre persönliche Altersvorsorge mit geeigneten Massnahmen zu verbessern.

  HZ