imageDie Abstimmung zur BVG-Reform spaltet die Frauen. SP und Gewerkschaften bekämpfen sie, Alliance F ist dafür. Der Tages-Anzeiger schreibt:

Als Plattform nutzt der Gewerkschaftsbund den Frauenstreik vom kommenden Freitag, 14. Juni. Die von ihm betriebene Website 14juni.ch mit allen Informationen zum Streik wird von dem Referendum dominiert. Dort können Interessierte auch eine lila Frauenstreik-Plakette mit der Parole «Mehr bezahlen – weniger Rente?» gratis anfordern.

Die Vereinnahmung des Frauenstreiktags durch den gewerkschaftlichen Kampf gegen die Reform passt aber nicht allen, schon gar nicht allen Frauen. Das berichtete zuerst die «NZZ am Sonntag».

Denn einige Frauenverbände haben bereits die Ja-Parole beschlossen: Die Bäuerinnen und Landfrauen, der katholische Frauendachverband und die FDP-Frauen.

Susanne Vincenz-Stauffacher, Präsidentin der FDP-Frauen, sagt, die Gewerkschaften hätten schon in den letzten Jahren den Event vermehrt «missbraucht», um ihre Agenda zu promoten.

Es scheine dabei nicht mehr darum zu gehen, sich unter Frauen zu verbünden und mit Toleranz nach Lösungen zu suchen, «sondern darum, die eigene Haltung als einzig wahren Feminismus zu proklamieren».

Ja zur Reform sagt auch Alliance F, die sich als überparteiliche «politische Stimme» der Frauen versteht. Bei der Parolenfassung unterlagen die SP-Frauen mit 15 gegen 81 Stimmen.

Dass der Frauenstreik nun von den Gewerkschaften für seine Ziele missbraucht werde, mag Alliance-F-Co-Präsidentin Kathrin Bertschy so nicht sagen. Aber auch die GLP-Nationalrätin bedauert «sehr, dass am Frauenstreiktag gewerkschaftliche Interessen statt gemeinsamer Anliegen der Frauen in den Fokus gerückt werden sollen».

Beim Gewerkschaftsbund wehrt sich die stellvertretende Generalsekretärin gegen diese Vorwürfe. Gabriela Medici sagt, das Referendum sei «eines von mehreren Themen auf der Frauenstreik-Website». Auch Frauenlöhne und bezahlbare Kinderbetreuung würden thematisiert.

Für Medici ist ein Fokus auf das Referendum am Frauenstreiktag aber ohnehin gerechtfertigt: «Denn für Frauen ist sie eine teure Mogelpackung.» Auf der Website steht dazu: «Für viele Frauen führt die Revision zu tieferen Renten, obwohl ihnen mehr vom Lohn abgezogen werden soll.»

  TA