image

Das Beratungsunternehmen Weibel Hess & Partner AG führte im Auftrag der SonntagsZeitung, der «Finanz und Wirtschaft» und Bilan zum 19. Mal einen umfassenden Pensionskassenvergleich unter 33 frei zugänglichen Gemeinschafts- und Sammelstiftungen durch.

Nebst der Analyse der Kapitalanlagen, Zinsgutschriften, Umwandlungssätzen sowie Finanzkennzahlen der Pensionskassen wurde wiederum ein Mystery Shopping durchgeführt, bei dem verdeckt ein Angebot für ein KMU und seine Angestellten angefordert wurde.

Datenquelle sind die publizierten Geschäftsberichte, Stiftungsinformationen auf Sobrado sowie ergänzende Angaben der Stiftungen. Swiss Life hat sich an diesem Vergleich wie in den beiden Vorjahren nicht beteiligt, die Datenbeschaffung erfolgte hier ausschliesslich durch die Weibel Hess & Partner AG. Die SonntagsZeitung kommentierte die Resultate:

Im diesjährigen Praxistest haben drei Versicherungsbroker eine verdeckte Offertenanfrage für eine Vorsorgelösung eines Produktions- und Vertriebsunternehmens mit 34 Mitarbeitenden bei 32 Gemeinschafts- und Sammelstiftungen angefragt.

Das prämiengünstigste Angebot unterbreitete Transparenta mit 31’369 Franken und gewinnt damit den diesjährigen Award für die tiefsten Risiko- und Verwaltungskosten im Mystery Shopping. Nur wenige Franken teurer war das Angebot von Ambassador mit 31’713 Franken. Auf dem dritten Platz folgt Patrimonia, sie verlangt für den angefragten Betrieb 34’105 Franken.

Die durchschnittlichen Risikound Verwaltungskosten über alle 32 Angebote gerechnet betragen 51 849 Franken. Die teuersten Pensionskassen verlangen für die gleichen Risikoleistungen bis zu dreimal höhere Prämien als die günstigsten. Vergleichen lohnt sich. Im vorliegenden Prämienvergleich haben vor allem Sammelstiftungen mit Vollversicherung mit hohen Prämien offeriert. Allianz Suisse hat mit 52 369 Franken das kostengünstigste Vollversicherungsangebot eingereicht.

Rund ein Drittel aller angefragten Pensionskassen haben mit der Begründung, dass der Betrieb zu viele ältere Mitarbeitende beschäftigt, auf eine Angebotsabgabe verzichtet. Bei der Aufnahme neuer Firmen richten die Pensionskassen ihr Augenmerk besonders auf jene Personen, die in den nächsten fünf bis zehn Jahren in Pension gehen werden.

Die bevorstehende Pensionierung jener Versicherten zwingt die Pensionskasse, das angesparte Sparguthaben in eine lebenslange Altersrente umzurechnen. Das kann finanziell zusätzlich fordern. So sind drei Mitarbeitende der angefragten Firma über sechzig Jahre alt. Die bevorstehende Pensionierung und die damit verbundene Ausrichtung der Altersleistungen wollten sich einige Pensionskassen ersparen. Die massgebenden Umwandlungssätze sind zu hoch.

Bei jeder Pensionierung müssen Rückstellungen für die Altersrenten gebildet werden, die als Verrentungsverluste zulasten der Reserven der Pensionskasse gehen. Wird nun ein neuer Betrieb angeschlossen, bei dem in den nächsten Jahren einige Personen in Pension gehen, sind viele Pensionskassen nicht bereit, diese Verrentungsverluste zulasten der bestehenden Versicherten zu finanzieren.

Das Ergebnis: In extremis erhält ein Betrieb von fast keiner Pensionskasse ein Angebot und hat keine Möglichkeit, mit dem aktuellen Mitarbeiterbestand die Pensionskasse zu wechseln.

  SonntagsZeitung / Weibel & Hess / Kennzahlen