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Der Tages-Anzeiger hat eine Nachbefragung zur AHV-Abstimmung durchgeführt. Die wichtigsten Erkenntnisse:

Wer sind die 58,2 Prozent, die für die 13. AHV-Rente votiert haben? Und wer hat dagegengehalten? Die offiziellen Abstimmungsergebnisse erlauben nur eine regionale Analyse. Weit mehr erklärt dagegen eine von Tamedia und «20 Minuten» durchgeführte Nachbefragung bei 30’384 Abstimmenden.

Besonders interessant ist der Einkommensgraben. Er macht klar, dass ein eigentlicher Aufstand der Ärmeren stattgefunden hat. Unter jenen, die ein Haushaltseinkommen von weniger als 4000 Franken pro Monat haben, stimmten nämlich 69 Prozent für die 13. AHV-Rente. Ganz anders sieht es am anderen Ende der Einkommensskala aus – bei Haushalten mit monatlich über 16’000 Franken. Diese Gutverdienenden waren mehrheitlich dagegen. Nur 39 Prozent unter ihnen mochten ein Ja einlegen. Auch die zweithöchste Einkommensklasse sagte mehrheitlich Nein.

 

Wer hingegen weniger als 13’000 Franken pro Monat zur Verfügung hat, stimmte tendenziell Ja – je ärmer, desto entschlossener. Dies führte zu einem historischen Resultat: Erstmals in der Geschichte der Eidgenossenschaft kam eine Volksinitiative durch, die einen Sozialausbau verlangt.

Doch zurück zur 13. AHV-Rente. Neben dem Einkommensgraben zeigt unsere Nachbefragung auch einen – etwas weniger tiefen – Bildungsgraben. Haben doch unter den Stimmberechtigten ohne Lehre oder Studium 69 Prozent ein Ja eingelegt. Bei den Akademikern hingegen waren nur 48 Prozent dafür. Eine knappe Mehrheit der Absolventen einer Universität oder Fachhochschule stimmte also Nein.

Bleibt noch der Altersgraben: Erwartungsgemäss haben die Pensionierten mit 78 Prozent die Volksinitiative deutlich häufiger gutgeheissen als die Jungen unter 34 Jahren mit 40 Prozent. Dies ist aufgrund der finanziellen Eigeninteressen gut erklärbar.

  TA