ASIP-Direktor Lukas Müller-Brunner beantwortet in der Aargauer Zeitung die wichtigsten Fragen aus Versicherungssicht.
1 Wann macht es für eine Neurentnerin Sinn, Geld aus der Pensionskasse zu beziehen?
«Hier gibt es höchstens Faustregeln: Kapitalbezug kann Sinn machen, wenn man geschieden oder alleinstehend ist und damit keine Hinterlassenenleistungen braucht. Oder wenn man gesundheitliche Probleme und damit leider eine geringere Lebenserwartung hat. Je nach finanzieller Lage kann ein Bezug auch Sinn machen, wenn man eine Hypothek abzahlen muss.»
2 Was spricht dafür, kein Geld aus der PK zu nehmen?
«Die Pensionskasse ist eine Sozialversicherung, die eine Rente garantiert bis ans Lebensende, und das auch bei erhöhter Lebenserwartung. Zudem legt die Pensionskasse das Geld sehr günstig und mit viel Know-how an. Das zeigt auch das Preis-Leistungs-Verhältnis der zweiten Säule im internationalen Vergleich.»
3 Was ist wichtig, wenn man Geld aus der PK bezieht?
«Man muss sich fragen, ob man es sich zutraut, plötzlich so viel Geld selbst zu verwalten. Kann man sich selbst die gleiche Sicherheit bieten dafür, wie das die Pensionskassen tun?»
4 Soll man das PK-Geld besser in Wertschriftenportfolios investieren?
«Das dürfte nur in ganz seltenen Fällen Sinn machen: Eine derartige Lösung kostet in der Regel viel und es gibt kaum oder nur sehr teure Garantien. Eine Pensionskasse hingegen legt gleichzeitig sehr viel Geld an, damit ist sie meist günstiger als ein privates Portfolio. Zudem erhält man eine lebenslange Garantie: Die Pensionskasse bezahlt die Rente auch dann, wenn es plötzlich einen Börsencrash gibt oder man 100 Jahre alt wird. Wenn man trotzdem Kapital bezieht, sollte man es aber nicht einfach auf dem Konto parkieren, damit bin ich einverstanden.» (att)