Das Volk stimmt im März über die Einführung einer 13. Rente ab. Sie wäre teurer, als oft behauptet wird, schreibt Fabian Schäfer in der NZZ.
Oft werden die Mehrkosten des AHV-Ausbaus à la Gewerkschaften zu tief oder zumindest beschönigend angegeben: Die Rede ist in diesen Fällen von jährlichen Ausgaben von 4 Milliarden Franken. Dies stimmt jedoch nur für das erste Jahr der Einführung und blendet die generell sehr dynamische Entwicklung der AHV aus. Weil die Zahl der Pensionierten in den nächsten Jahrzehnten stark zunimmt, würden die Folgekosten der 13. Rente ebenso steil steigen. Allein in den ersten acht Jahren würden sie auf 5,3 Milliarden pro Jahr anwachsen. Zahlen für die weitere Entwicklung hat das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) bisher nicht vorgelegt.
Klar ist, wer das Geld erhalten soll: Alle Pensionierten bekämen eine 13. Monatsrente. Aber nicht alle gleich viel. Ihre zusätzliche Rente wäre gleich hoch wie die anderen zwölf. Will heissen: Wer gutsituiert ist und eine Maximalrente von 2450 Franken erhält, profitiert in diesem Umfang. Wer eine Minimalrente hat, erhält nur 1225 Franken. In den Genuss der Zahlungen kämen die bestehenden und die künftigen Rentnerinnen und Rentner.
Völlig unklar ist hingegen, wer den Ausbau bezahlen soll. Es gibt Befürworter, die suggerieren, die 13. Rente lasse sich quasi schmerzlos – ohne Mehreinnahmen – finanzieren. Dem widerspricht der Bundesrat vehement, und selbst die Gewerkschaften räumen ein, dass eine Zusatzfinanzierung nötig sein wird. Die amtlichen Zahlen lassen keinen Zweifel: Die AHV kann sich den verlangten Ausbau mit den heutigen Einnahmen nicht leisten.