Anteil an PKs mit Leistungsanpassungen aufgrund der Teuerung

image

Complementa hat die abschliessenden und aktualisierten Daten der PK-Studie 2023 publiziert. Sie basiert auf den Daten von 444 Pensionskassen mit kumulierten Kapitalien von 760 Milliarden Franken. Für das Sonderthema wurden ausserdem die Einschätzungen von 168 Verantwortlichen von Vorsorgeeinrichtungen eingeholt. Zusammenfassend wird festgestellt:

Das Pensionskassenvermögen ist 2022 um 9% geschrumpft. Dennoch haben drei von fünf Vorsorgeeinrichtungen eine Verzinsung über dem BVG-Mindestzins von 1.0% gewährt. Erstmals seit über 20 Jahren steigt der technische Zinssatz leicht an, was zu einem positiven Effekt auf den Deckungsgrad führt. Seit Jahresbeginn verzeichnen die Pensionskassen eine Rendite von +3.7%, wodurch der Deckungsgrad gegenwärtig bei 106.5% liegt. Durch das gestiegene Zinsniveau wird vermehrt die strategische Vermögensallokation überprüft. Jede fünfte Kasse plant, die Obligationen-Quote wieder zu erhöhen.

Mit dem deutlichen Anstieg des Zinsniveaus seit Ende 2021 wurde die Diskussion zur strategischen Vermögensallokation neu entfacht. Aufgrund des neuen Zinsumfelds beabsichtigt jede fünfte Pensionskasse, die Obligationenquote für Staats- und/oder Unternehmensanleihen wieder zu erhöhen, ein weiteres Fünftel führt hierzu noch Diskussionen.

Die Mehrheit der Befragten hat aber aktuell keine Erhöhung der Obligationen-Quote vorgesehen. Hierbei ist auch darauf hinzuweisen, dass die Pensionskassenverantwortlichen nach wie vor sehr positiv gegenüber Infrastrukturanlagen und Immobilienanlagen eingestellt sind. Des Weiteren bieten gerade diese Anlagen in Zeiten von höheren Inflationsraten einen gewissen Inflationsschutz.

Pensionskassen befassen sich aktuell auch mit dem Thema Inflation und Teuerungsausgleich. Verschiedene Massnahmen wie Einmalzahlungen und Rentenerhöhungen in Abhängigkeit vom individuellen Umwandlungssatz der Versicherten sind in Diskussion. Zu den meist diskutierten oder umgesetzten Optionen, gehören Einmalzahlungen abhängig von der Höhe der Jahresrente, z.B. sogenannte 13. Monatsrenten. Umgesetzt wurde dies bisher aber nur bei einer Minderheit der Kassen. Dies hängt mit den weiterhin negativen Realzinsen, aber auch mit der Struktur einer Vorsorgeeinrichtung und den an den Finanzmärkten erzielten Anlageergebnissen zusammen.

  Complementa Studie / Download Studie