Der Beobachter stellt unkonventionelle Rentenmodelle vor, welche die herkömmlichen ergänzen könnten. Beispielsweise durch die Bereitstellung eines vom Staat zur Verfügung gestellten Startkapitals bei Geburt, dass allein durch die Erträge bis zum Rentenalter einen ansehnlichen “Zustupf” liefern könnte.
Angenommen, jedes Neugeborene erhält bei der Geburt ein finanzielles Geschenk vom Staat. Dieses Startkapital wird bis zur Pensionierung gewinnbringend angelegt und dient dann als Zusatzrente. Was wie Zukunftsmusik klingt, hat der Frankfurter Professor Raimond Maurer für Deutschland durchgerechnet: Bei einer Anlage von 5000 Euro ab Geburt resultiert so im besten Fall eine Monatsrente von 3150 Euro. In der reicheren Schweiz wäre ein Geburtsgeschenk von 10’000 Franken denkbar.(…)
[Die] Früchte, die eine Geburtsanleihe trägt, wären für den Einzelnen nicht zu verachten: Angenommen, das Geburtsgeschenk ist vor über fünf Jahrzehnten in einen Schweizer Aktienfonds investiert worden, dann hätte dieser nach Angaben der Luzerner Kantonalbank eine durchschnittliche jährliche Rendite von 7,8 Prozent erzielt. Aus den 10’000 Franken wäre so ein Kapital von heute 1’318’923 Franken entstanden. Bei einem Umwandlungssatz von 6 Prozent entspräche dies einer monatlichen Rente von 6594 Franken. Und selbst bei einer Rendite von lediglich 5 Prozent wäre die lebenslange Rente immer noch so hoch wie eine minimale AHV-Rente – ohne dass man dafür Beiträge zahlen musste.