Um die Immobilie nach der Pensionierung halten zu können, dürfen die Hypothekarschulden nicht zu hoch sein. Es gilt also, sie abzubauen – direkt oder indirekt. Michael Ferber listet in der NZZ die wichtigsten Punkte auf.
Wie in vielen Lebensbereichen gibt es auch zum Abzahlen einer Immobilie Stammtisch-Weisheiten. Eine davon geht so: «Wenn die zweite Hypothek abbezahlt ist, ist man auf der sicheren Seite.»
In früheren Zeiten mag dieser Spruch viel Wahres beinhaltet haben, doch in Zeiten von deutlich gestiegenen Preisen für Schweizer Immobilien ist dies nicht mehr unbedingt der Fall. «Bei vielen Wohneigentümern ist die erste Hypothek mittlerweile so hoch, dass das Abzahlen der zweiten Hypothek nicht immer reicht, um die Immobilie im Alter halten zu können», sagt der Finanzplaner und Sozialversicherungsexperte Marcel Eigenmann.(…)
«Heutzutage reicht es aber nicht mehr, nur auf das Abzahlen der zweiten Hypothek zu achten», sagt der Finanzplaner. Dies hänge damit zusammen, dass die Summe aus den Renten von AHV und Pensionskasse bei vielen Immobilieneigentümern zu niedrig seien. In den vergangenen Jahren haben viele Pensionskassen wegen der niedrigen Zinsen und der demografischen Entwicklung die Renten gekürzt. «Viele Immobilienbesitzer müssen die Hypothek folglich stärker amortisieren, als sie denken», sagt Eigenmann.
Dabei geht es um die sogenannte Tragbarkeit. Banken orientieren sich dabei an der Regel, dass die laufenden Wohnkosten nicht mehr als einen Drittel des Bruttoeinkommens des Käufers ausmachen sollen. Sinkt mit dem Eintritt in die Pensionierung aber das Einkommen und ist die Hypothek noch hoch, so kann es sein, dass die entsprechende Person nicht mehr die finanziellen Voraussetzungen hat, um die Hypothek in Zukunft zu tragen.