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VZ macht den Erwerbstätigen wenig Hoffnung auf eine ausreichende Rente. Laut seinen Berechnungen sind seit 2002 die zu erwartenden Renten um 21 Prozent geschrumpft. Bei vielen Menschen dürfte sich laut VZ eine grosse Einkommenslücke auftun, wenn sie in Pension gehen. Trotzdem glaube immer noch eine deutliche Mehrheit der Menschen, nach der Pensionierung ohne finanzielle Probleme leben zu können.

Der VZ Pensionierungs-Barometer untersucht die Entwicklung der Renten aus AHV und Pensionskassen und das Vertrauen in das Vorsorgesystem. Der Barometer wird 2023 zum fünften Mal erhoben und setzt sich aus drei Indizes zusammen: Erwartungs-, Renten- und Vertrauensindex.

Erkenntnisse aus dem Erwartungsindex.  Der Erwartungsindex zeigt, wie ernst die Lage für einige ist:
• Seit 2002 sind die zu erwartenden Renten um 21 Prozent geschrumpft. Im Beispiel beträgt der Rückgang fast 16’000 Franken pro Jahr.
• Bei der Pensionierung werden dann noch kleinere Renten ausbezahlt. Im berechneten Beispiel ist die effektiv ausbezahlte Rente fast 10 Prozent tiefer als die ursprünglich erwartete. Der wichtigste Grund: Weil die Menschen immer älter werden, müssen viele Pensionskassen ihre Umwandlungssätze senken. Das hat dann tiefere Renten zur Folge. Die BVG-Reform will den gesetzlichen Umwandlungssatz von 6,8 auf 6,0 Prozent senken.

Ob die Schweizerinnen und Schweizer die Reform an der Urne annehmen oder ablehnen: Schon heute ist klar, dass die Pensionskassen ihre Umwandlungssätze weiter reduzieren müssen – und so auch die ausbezahlten Renten. Weil zudem kaum eine Pensionskasse die Inflation ausgleicht, büssen die Renten laufend an Kaufkraft ein.

Erkenntnisse aus dem Rentenindex.  Eigentlich sollten die Renten aus AHV und Pensionskasse zusammen 60 Prozent des letzten Salärs ersetzen. Das tun sie aber immer weniger:
• Dies zeigt ein Beispiel: Bei einem Mann, der brutto 100’000 Franken im Jahr verdient, machen die Renten heute nur knapp 53 Prozent des Lohnes aus, den er vor der Pensionierung bekam. Im Jahr 2002 betrugen die Renten aus der AHV und der Pensionskasse zusammen noch rund 62 Prozent des letzten Salärs.
• Besonders viel Rente büssen jene ein, die über 88’200 Franken im Jahr verdienen. Ein Teil ihres Lohnes ist im Überobligatorium versichert. Dort haben einige Pensionskassen ihre Umwandlungssätze teilweise bereits auf deutlich unter 5 Prozent reduziert.

Die AHV-Rente ist in den letzten zwanzig Jahren zwar um rund 19 Prozent gestiegen. Meistens reicht das aber nicht, um die sinkenden Pensionskassenrenten zu kompensieren. Die Einkommenslücke wächst. Viele Menschen dürften die Situation aber unterschätzen.

Erkenntnisse aus dem Vertrauensindex.  Für den Vertrauensindex wurden über 1000 Schweizerinnen und Schweizer gefragt, wie sie ihre Finanz- und Vorsorgesituation beurteilen:
• Gegenüber dem Vorjahr sank der Vertrauensindex von 129 auf 115 Prozent. Die Menschen in der Schweiz sind also weniger optimistisch. • Jedem dritten Befragten geht es finanziell schlechter. Leicht mehr erwarten, dass sich ihre Finanzen auch in naher Zukunft verschlechtern werden. • Eine Mehrheit geht davon aus, dass die AHV-Renten in Zukunft weniger sicher sein werden als heute.
• Am grössten ist die Sorge um die Pensionskassen: 70 Prozent der Befragten schätzen die Sicherheit der künftigen Renten als kritisch ein. • 87 Prozent der Befragten glauben trotzdem, ihre Pensionierung problemlos finanzieren zu können.

   VZ Pens. Index /    NZZ