Die Sorge um die Renten nimmt weiter zu, es ist dringender denn je, das System anzupassen. Doch bezüglich Reform bleibt die Schweizer Bevölkerung zutiefst gespalten, wie eine Umfrage der Groupe Mutuel in Partnerschaft mit «Le Temps» zeigt. In einer Mitteilung der Groupe Mutuel heisst es dazu:

Die Schweiz ist bei der Reform ihres Rentensystems zutiefst gespalten. Hätte die Bevölkerung im Juni über das Referendum gegen die Reform der 2. Säule abgestimmt, wäre das Ergebnis laut einer Umfrage unklar. 30 Prozent der Befragten sprachen sich für das Referendum aus und lehnten damit die nach langen Verhandlungen in den eidgenössischen Räten verabschiedete Reform ab. 29 Prozent waren bereit, das Referendum abzulehnen und somit den vom Parlament erarbeiteten Kompromiss zu akzeptieren.

Aber es sind vor allem die 41 Prozent der Unentschlossenen, die nachdenklich stimmen. Sie zeigen, dass zu diesem Zeitpunkt bei einem so wichtigen Thema fast jeder zweite Schweizer noch zögert. Die Abstimmung findet wahrscheinlich erst im Frühjahr 2024 statt, aber die Kampagne scheint noch lange nicht entschieden zu sein und dürfte daher äusserst spannend werden.

Bei den weiteren Reformen, die momentan diskutiert werden, beginnt sich die Idee einer allgemeinen Erhöhung des Rentenalters, als Reaktion auf den demografischen Wandel, langsam durchzusetzen. Seit 2020 die erste jährliche Umfrage durchgeführt wurde, zeichnet sich eine deutliche Veränderung ab. Die Zahl der Personen, die eine solche Erhöhung ablehnen, sinkt von 49 Prozent auf 34 Prozent. Der Vorschlag eines einheitlichen Beitragssatzes für alle Altersgruppen scheint ebenfalls zu überzeugen und findet sogar eine wachsende Zahl von Befürwortern unter den kurz vor der Pensionierung stehenden Personen.

Der Blick schreibt zu den AHV-Initiativen:

Wahrscheinlich schon im März des nächsten Jahres dürften die beiden AHV-Initiativen vors Volk kommen. Für die 13. AHV-Rente sieht es dabei gut aus: 62 Prozent der Befragten sprechen sich für die linke Initiative aus, nur 26 Prozent lehnen sie ab. Der Rest ist unentschlossen.

Umgekehrt das Bild bei der jungfreisinnigen Renten-Initiative. Die Befragten haben wenig Bock, deutlich über 65 hinaus arbeiten zu müssen. 56 Prozent lehnen die Initiative ab, nur 33 Prozent sind dafür. Jeder neunte Befragte weiss noch nicht, wie er stimmen wird.

  Mitteilung GM   Blick /