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Anlageresearch von UBS hat eine Untersuchung zum Thema Inflation mit Bezug auf die Wahl zwischen Kapitalbezug und Rente publiziert. UBS schreibt:

Einerseits bietet die berufliche Vorsorge eine Absicherung gegen das Langlebigkeitsrisiko – also das Risiko, länger zu leben als die finanziellen Mittel ausreichen – und andererseits Hinterbliebenenleistungen. Die Langlebigkeitsrisikoversicherung ist insofern mangelhaft, dass die Renten vertraglich nicht an die Inflation angepasst werden, auch wenn sie von Zeit zu Zeit nach oben korrigiert werden können. Somit erodiert ihre Kaufkraft, was in Zeiten stark steigender Preise schneller geschieht.

Auf der anderen Seite ermöglicht der Kapitalbezug, das nach dem Tod des Rentners verbleibende Vermögen auf andere zu übertragen. Das Vermögenserhaltungspotenzial eines Kapitalbezugs wird jedoch in Zeiten erhöhten Preisdrucks gemindert. Ausserdem ist bei hoher Inflation das Langlebigkeitsrisiko im Falle eines Kapitalbezugs höher.

Konkret vergleichen wir, wie sich Renten und Vermögen aus dem Kapitalbezug in einem unterschiedlichen Inflationsumfeld entwickelt hätten, wenn die Leistungen der 2. Säule in ihrer heutigen Form seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs existiert hätten. (…)

Unsere Simulation deutet darauf hin, dass in einem Umfeld hoher Inflation das Vermögenserhaltungspotenzial des Kapitals eines Rentners untergraben worden wäre. Anlageportfolios weisen in Zeiten hoher Inflation tendenziell niedrigere Realrenditen auf. Darüber hinaus kommt es nicht nur auf die Höhe der Inflation, sondern auch auf ihre Volatilität an. So können beispielsweise Volatilitätsspitzen in einem Umfeld niedriger Inflation die Portfoliorenditen stärker beeinträchtigen als ein mildes, aber stabiles Inflationsregime. Es ist die Reaktion der Zentralbanken, die zu holprigen Finanzmärkten führen kann.

Dennoch haben Anlagen in der Vergangenheit die Auswirkungen der Inflation in den meisten Fällen besser abgefedert als Bargeld. So hätte beispielsweise ein Anlageportfolio mit einer Allokation von 30 Prozent in Schweizer Aktien und 70 Prozent in Schweizer Anleihen über einen Zeitraum von 20 Jahren nach Abzug von Gebühren eine reale Überschussrendite von durchschnittlich 1,4 Prozent pro Jahr gegenüber Bargeld erzielt (Abbildung Vorsorge Schweiz. Dies unterstreicht die Wichtigkeit der Investition von Kapitalbezügen.

Eine hohe Inflation beeinträchtigt alle Arten der Leistungen aus der 2. Säule. Es gibt nicht die eine Leistungsart, die in solchen Zeiten alle anderen übertrumpft. Die zukünftige langfristige Inflation ist schwer vorherzusagen und weder Inflationsschübe noch eine strukturell höhere Inflation in der Zukunft können ausgeschlossen werden. Die beste Wahl der Leistungsart hängt von der persönlichen Situation und den Präferenzen des Rentners ab. Es ist daher sinnvoll, einen Finanzplan zu erstellen. Darüber hinaus kann der UBS Wealth Way-Ansatz dazu beitragen, die Wahrscheinlichkeit und Erreichbarkeit finanzieller Ziele zu verstehen.

  UBS Studie