pw. Das PK-Netz 2. Säule äussert sich in einer Medienmitteilung betont kritisch gegenüber den von der BVK neu entwickelten Rentenmodellen. Allerdings werden die Vorbehalte bloss allgemein umschrieben, stichhaltige Daten zur Untermauerung der Kritik fehlen. Das Risiko von Altersarmut mit Abhängigkeit von EL-Leistungen dürfte bei den Versicherten der kantonalzürcherischen BVK äusserst gering sein. Es handelt sich wohl eher um eine politisch motivierte Auseinandersetzung als um einen fachlichen Einwand des PK-Netz mit seinem Präsidenten Jorge Serra. Die mit den Modellen verbundenen Wahlmöglichkeiten und entsprechend erweiterten Freiheiten beim Bezug der Leistungen für die Versicherten sind bei der Linken offenbar unerwünscht. In der Mitteilung heisst es u.a.:
Die heute von der BVK vorgestellten Rentenmodelle gehen komplett in die falsche Richtung: die grösste Pensionskasse der Schweiz setzt auf mit dem Alter sinkende Renten und eine weitere Individualisierung der beruflichen Vorsorge. Statt aufgrund der Zinswende die Leistungen für alle Versicherten zu verbessern, setzt die BVK auf eine weitere Flexibilisierung, welche das Vertrauen in die 2. Säule weiter schwächen wird.
Das Rentenmodell „Dyna“ gewährt zu Rentenbeginn eine höhere Rente als im Normmodell, sie sinkt dann bis zum 75. Altersjahr kontinuierlich ab. Ab Alter 75 wird eine gleichbleibende Rente ausbezahlt, die allerdings tiefer ist als beim Normmodell. Das ist ein Modell, bei dem die Renten auch betragsmässig sinken und das, obwohl sie wegen der andauernden Inflation sowieso schon kontinuierlich an Wert verlieren.
Und wie begründet die BVK dieses vermeintliche Kundenbedürfnis? Sie geht davon aus, dass man direkt nach der Pensionierung aktiver ist und deshalb mehr Geld für das Bestreiten des Lebensunterhalts benötigt. Dabei ist allgemein bekannt, dass die Bedarfskosten mit steigendem Alter kontinuierlich steigen – und entsprechend auch die Armuts- und EL Quote.
Aus Sicht des PK-Netz gibt es keinen Grund, als Kasse dieses Modell anzubieten. Anstatt den Versicherten bei der Pensionierung ein «maximales Angebot» zu bieten, wie es Thomas Schönbächler, Geschäftsführer BVK, im SRF Rendez-vous sagte, wäre es angezeigt, dass sich die Pensionskassen auf ihre Kernaufgaben fokussieren: Pensionskassen sollten die Gelder ihrer Versicherten gut und ertragsreich anlegen sowie gute und stabile Leistungen gewähren. Die Führung der Kasse wird durch die Einführung solcher Wahlmöglichkeiten unnötig erschwert.
Das PK-Netz wird sich weiterhin dezidiert dafür einsetzen, dass die kollektive Absicherung der Risiken Alter, Invalidität und Tod im Zentrum steht und hofft, dass das Beispiel der BVK nicht Schule macht.