Die Wochenzeitung – WOZ – schreibt über den Immobilienmarkt und die Bedeutung der grossen institutionellen Immobilienbesitzer. Zu den Pensionskassen heisst es:
Die neue UBS kontrolliert bald rund zwei Prozent aller Wohnungen der Schweiz – und ist damit neu der grösste Marktteilnehmer. Sie überragt alle Pensionskassen, die gemäss Avenir Suisse gemeinsam siebzehn Prozent aller Wohnungen halten. Wobei es in der Schweiz insgesamt über tausend verschiedene Pensionskassen gibt. Auch bei ihnen sind Immobilienfonds beliebt.
Gemäss Analysen der UBS erwirtschafteten Schweizer Pensionskassen mit ihren Immobilienanlagen in den letzten zehn Jahren im Jahresschnitt eine Rendite von fast sechs Prozent. Und bei Vorsorgeeinrichtungen seien besonders Wohnimmobilien hoch im Kurs, sagt Trübestein. «Weil dort das Risiko praktisch atomisiert ist», so der Professor.
Pensionskassen unterscheiden sich insofern wenig von anderen institutionellen Anlegern, als auch sie sich vor allem für Rendite interessieren. Werden sie für diese Anlagestrategie kritisiert, fällt von liberaler Seite aber üblicherweise die Rechtfertigung, die erwirtschaftete Rendite komme ja den Beschäftigten zugute. Tatsächlich sind Pensionskassen auf Rendite angewiesen, um die Renten der zweiten Säule auszahlen zu können. Gehören ihre Wohnungen also gewissermassen uns allen?
Im Gegenteil: Erstens profitieren diejenigen am meisten von Immobilienrenditen, die auch den höchsten Betrag eingezahlt haben, also die oberen Einkommensklassen. Im Gegensatz dazu haben fast vierzig Prozent aller Frauen überhaupt keine Pensionskasse, wie auch die Mieten-Marta in ihrer Ausstellung anführte. Auf der anderen Seite der Rechnung sind es die Mieter:innen, die die Renditen ermöglichen, also die rund zwei Drittel der Bevölkerung, die zur Miete wohnen. Es sind die weniger Begüterten: Die Reichen mieten nicht, sie besitzen. Die Immobilienportfolios von Pensionskassen sind also Umverteilungsmaschinen.