Wer als Rentner das eigene Haus bewohnt, aber eine zu geringe Rente bezieht, um es zu finanzieren, kann es entweder verkaufen, oder den Ausweg über eine “Reverse Mortgage” suchen. Die FuW erklärt das System.

Sollte der Verkauf der Immobilie nicht zur Debatte stehen, dann kommt eine Finanzdienstleistung ins Spiel, die im angelsächsischen Raum verbreitet ist. In der Schweiz ist sie jedoch wenig bekannt und wird auch kaum beworben: die Umkehrhypothek (Reverse Mortgage), auch Immo-Rente oder Rentenhypothek genannt.

«Viele ältere Immobilienbesitzer fragen uns erst um Rat, wenn ihnen das Wasser schon fast zum Hals steht und ein Verkauf der Immobilie aufgrund der Dringlichkeit des Kapitalbedarfs keine Option ist», sagt Adrian Wenger, Hypothekarexperte beim Vermögenszentrum VZ. Die Immo-Rente, wie die Umkehrhypothek beim VZ genannt wird, komme bei einer Finanzberatung falls anwendbar sowieso auf den Tisch. «Oftmals wäre der Verkauf des Hauses aus ökonomischer Sicht die bessere Alternative»,so Wenger.

Bei der Reverse Mortgage werden die Zahlungsströme im Vergleich zur konventionellen Hypothek einfach umgekehrt, daher der Name. Der Eigentümer des Hauses oder der Wohnung zahlt nicht den Kredit ab, sondern erhält auf einen Teil des Immobilienwerts Geld ausbezahlt und nimmt somit einen neuen Kredit auf.

Idealerweise ist die Immobilie schon zu einem grossen Teil amortisiert. Anders als bei einer Immobilienverrentung, auch Leibrente genannt, bei der das Eigentum gegen ein Wohnrecht an einen Investor abgetreten wird, bleibt der Bewohner auch Eigentümer der Liegenschaft. Das vertraute Heim muss nicht verkauft werden, das gewohnte Umfeld, das vielen älteren Menschen wichtig ist, bleibt erhalten.