nzzDie NZZaS befasst sich mit einem speziellen Kapitel aus Beat Jans’ jüngerer Vergangenheit. Nachdem im Sommer das Rennen um den SP-Bundesratssitz eröffnet war, liess der Basler Regierungspräsident einen Eintrag im Handelsregister löschen. Das Baltt schreibt dazu:

Vielleicht war der Zeitpunkt purer Zufall, als Beat Jans am 30. Juni 2023 einen Brief aufsetzte. Tituliert war das Schreiben mit «Austrittserklärung», es trug den Briefkopf des baselstädtischen Präsidialdepartements. Jans erklärte darin, dass er als Stiftungsrat aus der Stiftung Pro Zukunftsfonds Schweiz austreten wolle. Eine Stiftung, in der – wie Regierungspräsident Jans im Brief selbst schreibt – «die öffentliche Hand nicht vertreten sein sollte».

Jans verschickte den Brief nur wenige Tage nachdem Alain Berset seinen Rücktritt aus dem Bundesrat bekanntgegeben hatte. Das Schreiben liegt der «NZZ am Sonntag» vor. Dass Jans seinen SP-Kollegen Berset beerben möchte, erklärte er offiziell zwar erst Ende September. Seinen persönlichen Entscheid hat er wohl deutlich früher gefällt. Ging es beim Austritt aus der Zukunftsfonds-Stiftung darum, vor dem Bundesrats-Rennen rechtzeitig reinen Tisch zu machen?

Die Episode lässt aufhorchen. Vor allem deshalb, weil sie Beat Jans einmal mehr mit einem Mann in Verbindung bringt, mit dem er seit Jahrzehnten eng verbandelt ist: dem Basler Nachhaltigkeits-Unternehmer, Berater und Journalisten Daniel Wiener. Bei dessen Firma Ecos war Beat Jans jahrelang beschäftigt.

Der 70-jährige Wiener ist als Vizepräsident eine wichtige Figur in der Zukunftsfonds-Stiftung. Er holte Jans bei der Gründung 2016 mit an Bord. Vereinfacht gesagt, will die Stiftung Pensionskassen dazu bewegen, in Startups zu investieren. Ziel ist es, einen «Zukunftsfonds» für diese «Wagniskapital-Gesellschaften» in Höhe von 500 Millionen Franken zu äufnen. Neben Daniel Wiener sitzt viel Basler Prominenz im Stiftungsrat, von der Uni-Rektorin über den Ex-Regierungsrat bis zum Pharma-Manager.

Und Jans? Der hätte schon lange nicht mehr dabei sein dürfen, wie er im Austrittsbrief einräumt. Dort schreibt er, dass die öffentliche Hand deshalb nicht in der Stiftung vertreten sein sollte, weil diese nicht als öffentliche Aufgabe angesehen werde. Allerdings ist Jans bereits seit Anfang 2021 amtierender Regierungspräsident in Basel. Damit konfrontiert, schickt das Basler Präsidialdepartement im Namen von Jans eine bemerkenswerte Erklärung: «Die Stiftung fragte nach meiner Wahl im Januar 2021 an, ob ich auch als Regierungspräsident weiterhin dem Stiftungsrat angehören würde. Nach meinem Amtsantritt habe ich mit Schreiben vom 25. März 2021 dem Stiftungsrat mitgeteilt, dass ich nicht weiterhin dem Stiftungsrat angehören würde.»

Bereits seit seinem Amtsantritt als Regierungspräsident Anfang Februar 2021 habe er an keiner Sitzung mehr teilgenommen, beteuert Jans. «Die Löschung aus dem Handelsregister durch die Stiftung erfolgte leider erst wesentlich später.»

Alles nur ein bedauernswertes Versäumnis? Jedenfalls schien es Jans wichtig gewesen zu sein, im vergangenen Sommer einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen.

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