Denken Sie, dass Sie nach der Pensionierung genügend Geld aus ihrer Altersvorsorge haben, um Ihren gewohnten Lebensstandard beibehalten zu können?

imageHSLU. Die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung glaubt nicht, im Alter genügend Geld aus der AHV und der 2. Säule zu erhalten. Neue Arbeitsmodelle sorgen zudem dafür, dass die Schweizerinnen und Schweizer weniger Beiträge einzahlen. Um sich um alternative Vorsorgemöglichkeiten zu kümmern, fehlt jedoch vielen das notwendige Wissen. Das zeigt eine Studie der Hochschule Luzern, die den aktuellen Kenntnisstand der Bevölkerung bezüglich Finanzen und Altersvorsorge untersucht.

Die Umfrage zeigt auch, dass mit 62 Prozent die überwiegende Mehrheit der Befragten der Idee, die Anlagestrategie selbst zu bestimmen, positiv gegenübersteht. Allerdings wünschen sich 30 Prozent eine gute Beratung bei der Festlegung der Anlagestrategie und weitere 24 Prozent möchten aus einer vorgegebenen Auswahl von Alternativen wählen können. Individuelle Vorsorgelösungen stossen auf Interesse.

Die klare Mehrheit der Befragten würde es begrüssen, eine berufliche Auszeit mit einem speziellen, zusätzlichen Vorsorgekonto finanzieren zu können. 82 Prozent von ihnen fänden das gut. Am häufigsten würden die Befragten dieses Zusatzkonto für die Finanzierung einer Frühpensionierung verwenden wollen, gefolgt von Sabbaticals. Viele der Befragten wären auch damit zufrieden, ein solches Konto zu haben, ohne genau zu wissen, wofür sie das Geld später verwenden werden.

Um sich selbst um die finanzielle Vorsorge kümmern zu können, ist ein minimaler Kenntnisstand bezüglich Finanzen und Altersvorsorge erforderlich. Die Umfrageergebnisse zeigen: Die Kenntnisse über das Vorsorgesystem und die eigene Vorsorgeeinrichtung fallen bei den Befragten eher bescheiden aus.

«Das Hauptproblem ist dabei nicht das fehlende Wissen an und für sich, sondern die Unkenntnis der eigenen Wissenslücken», präzisiert Yvonne Seiler Zimmermann, Studienleiterin und Dozentin an der Hochschule Luzern. «Ist sich jemand bewusst, dass er oder sie etwas nicht weiss, kann sich diese Person beraten lassen oder sich selbst informieren», so die HSLU-Expertin weiter. Dieses Bewusstsein über das eigene Unwissen fehle allerdings vielen Personen.

  Studie HSLU / NZZ