Ein Ja am 25. September wäre ein Schritt zur Stabilisierung der AHV, sagt die grosse Mehrheit von 133 Ökonomen in einer KOF-NZZ-Umfrage. Will man die AHV längerfristig auf eine solide Basis stellen, brauche es aber eine Erhöhung des Rentenalters. 60 Prozent finden deshalb, dass die Initiative der Jungfreisinnigen in die richtige Richtung zielt.

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Der Altersquotient – also die Anzahl Personen im Alter von 65 Jahren und darüber pro 100 Personen im erwerbsfähigen Alter – nimmt laut dem Bundesamt für Statistik bis 2050 von 32 auf 46 zu. Damit stellt sich die Frage, wie man die AHV trotzdem finanziell im Gleichgewicht halten kann.

Für zwei Drittel der Ökonomen steht dabei ein höheres Rentenalter im Vordergrund. Höhere Lohnbeiträge, höhere Zuschüsse des Bundes oder zusätzliche Einnahmen aus der Mehrwertsteuer empfiehlt jeder Vierte. Eine weitere Variante: Man könnte das Rentenalter auch so lassen wie heute, aber die Renten kürzen – doch dieser Vorschlag findet praktisch keine Anhänger.

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Zwei Drittel der Ökonomen finden die Gewichtung der beiden Säulen gerade richtig – dies entspricht praktisch dem Anteil von 2017, als diese Frage schon einmal gestellt wurde. Von denen, die etwas ändern möchten, würden zwei Drittel das Kapitaldeckungsverfahren stärken wollen und nur ein Drittel die AHV.

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Sollte man den Mindestumwandlungssatz dem politischen Tauziehen entziehen? Das wäre dann wie beim Ausgleich der kalten Progression, was verhindert, dass ein Anstieg der Inflation zu höheren Steuern führt, obwohl man real nicht mehr verdient. Eine automatische Regel für den Mindestumwandlungssatz würde vor allem die steigende Lebenserwartung und die Verzinsung berücksichtigen. 70 Prozent der Ökonominnen und Ökonomen würden ein solches Vorgehen begrüssen, etwa ein Viertel möchte bei der parlamentarischen Ausmarchung bleiben.

  NZZ / KOF-Mitteilung / KOF-Auswertung