imageWird über die Stabilität der beruflichen Vorsorge gesprochen, liegt der Fokus meist auf der steigenden Lebenserwartung oder der Höhe des Umwandlungssatzes. Die akuteste Herausforderung liegt jedoch in den tiefen Zinsen, wie eine aktuelle SFI-Studie aufzeigt. Sie untersucht die direkten und indirekten Auswirkungen der Zinsentwicklung auf die Stabilität der zweiten Säule. Analysiert wurden 1179 Schweizer Vorsorgeeinrichtungen mit Verpflichtungen von insgesamt 758 Mrd. Fr., was einem Volumen von 75% der Vorsorgeverpflichtungen entspricht. In der FuW wird dazu ausgeführt:

Die finanzielle Stabilität der zweiten Säule wurde anhand von vier grundlegenden Wirtschaftsszenarien analysiert und in sogenannten Stresstests geprüft. Danach wurde für jede in der Studie berücksichtigte Vorsorgeeinrichtung eine auf zehn Jahre ausgerichtete individuelle Modellrechnung erstellt.

Die gute Nachricht vorweg: Alle Prognosen zeigen, dass sich das Kapitaldeckungsverfahren der zweiten Säule bewährt und sich insgesamt als robust erweist. Das zeigt sich am geringen Anteil der Vorsorgeeinrichtungen, deren Deckungsgrad in der Simulation nach zehn Jahren unter 90% liegt. Es besteht also kein systematisches Ausfallrisiko für das System der zweiten Säule.

Eine vollständige Entwarnung ist aber verfrüht: Es ist durchaus absehbar, dass sich die finanzielle Stabilität der zweiten Säule in den kommenden zehn Jahren verschlechtern könnte, vor allem im Falle eines schrittweisen Zinsanstiegs bzw. einer Normalisierung der Zinssituation.

In diesem Szenario könnten kurzfristig gar bis ein Fünftel der Vorsorgeeinrichtungen, die gemeinsam über 35% der Verpflichtungen halten, eine Unterdeckung aufweisen. Die vertiefte Analyse zeigt auf, welche Kategorien von Vorsorgeeinrichtungen in den nächsten zehn Jahren die grössten Risiken aufweisen.

  FuW