In einem Interview mit dem Blick wehrt sich ASIP-Direktor Hanspeter Konrad gegen die von Gewerkschaftsseite erhobenen Vorwürfe, die Pensionskassen würden knausern. Auszüge:

Blick: Herr Konrad, die Pensionskassen horten ein Vermögen von über 1200 Milliarden Franken. Trotzdem knausern sie: Die Renten sind in den letzten Jahren auf breiter Front gesunken.
Hanspeter Konrad: Den Kassen geht es aktuell sicher gut. Es ist aber falsch zu sagen, die Renten seien auf breiter Front gesunken.

Doch! Bezog eine frisch pensionierte Person 2015 noch 2372 Franken monatlich, waren es gemäss Pensionskassen-Statistik des Bundes fünf Jahre später nur noch 2156 Franken.
Allein die Neurenten machen keine breite Front aus. Weil die Leute länger leben, ist zudem die kumulierte Summe der Renten über die Bezugsdauer nicht gesunken. Zu beachten ist auch, dass das Leistungsniveau in der Vergangenheit deutlich übertroffen wurde, weil die Verzinsung der Altersguthaben über die letzten 30 Jahre deutlich über dem Lohnwachstum lag.

Tempi passati. Jetzt wird geknausert.
Die Pensionskassen knausern keineswegs! So wurden letztes Jahr die Altersguthaben im Schnitt mit 3,7 Prozent verzinst. Auf der Bank bekommt man deutlich weniger.

Die Rendite lag letztes Jahr bei gut 8 Prozent. Da tut sich also eine grosse Lücke auf.
Nein – im Gegenteil. Wegen der nach wie vor zu hohen Umwandlungssätze bei der älteren Generation fliesst ein Teil der Erträge in die Umverteilung. Das geht zulasten der jungen Generation. Andererseits braucht es Reserven, um Höhen und Tiefen auszugleichen. Denken Sie an die Finanzkrise oder frühere Börsenbaissen. Dank der Reserven konnten die meisten Pensionskassen auf Sanierungsmassnahmen verzichten. Die Kassen sind finanziell stabil, das soll auch so bleiben. Dass sie ein Reservepolster angelegt haben, ist im Interesse der Versicherten und gibt Sicherheit.

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