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Linke Forderungen nach “bezahlbarem” Wohnraum und zunehmende Einschränkungen für Vermieter machen Basel unattraktiv für Immobilien-Investitionen. Jetzt sind zwei grosse Projekte deswegen gefährdet. Die Basler Zeitung schreibt:

Die Investoren, denen die 300’000 und 57’000 Quadratmeter umfassenden Grundstücke gehören, werden immer nervöser. Zu viele unterschiedliche Interessen machen die Planung zu einer Herkulesaufgabe.

Vor allem die von einer linken Initiative geforderte Erhöhung des gemeinnützigen Wohn- und Gewerberaumanteils bereitet Kopfzerbrechen. Swiss Life, der rund die Hälfte des Klybeckareals gehört, hat dies bereits vor einiger Zeit deutlich gemacht. Falls der Lebensversicherer gezwungen würde, auf dem Areal 50 Prozent gemeinnützigen Wohnraum zu erstellen, sei das Projekt in der jetzigen Form «nicht möglich», sagte Philipp Fürstenberger, der für Swiss Life das Areal entwickeln soll im Januar zur «Basellandschaftlichen Zeitung».

Inzwischen ist diese Drohung auch aus den Reihen der zweiten Klybeck-Investorin, der Central Real Estate AG – besser bekannt unter dem Namen ihrer Tochtergesellschaft Rhystadt AG –, zu vernehmen. Deren grösste Anteilseignerin, die Basler Versicherungsgesellschaft Baloise, sagt: «Die aktuell diskutierten politischen Vorstösse würden bei Inkrafttreten die bisherigen Planungsgrundlagen für das Projekt grundlegend verändern und den Bau von Wohnungen massiv erschweren.»

Bemerkenswert ist auch folgende Aussage der Baloise auf die Frage, wohin die für sie so wichtige Rendite aus den künftigen Mietwohnungen auf dem Klybeck eigentlich fliesst: «Die zukünftigen Mieterträge werden zur Finanzierung der Vorsorge und damit der Renten in der zweiten und dritten Säule beitragen.» Das Geld, mit dem bei der Rhystadt AG operiert wird, ist keines, mit dem grosse Risiken eingegangen werden sollten. Es ist mindestens zur Hälfte Geld künftiger Rentner: Abgesehen von der Baloise-Investition, steckt Geld von drei Pensionskassen in der Aktiengesellschaft.

Die Zuger Pensionskasse hält Aktien im Wert von 100 Millionen. Die Pensionskassen der Schweizer Gastronomie-Angestellten sowie der Ärzte und Tierärzte Schweiz sind mit Beträgen von 65 und 30 Millionen vertreten. Was passiert mit den Renten dieser Angestellten, wenn weniger Rendite aus dem Klybeckareal abgeschöpft wird als von den Investoren geplant, als sie das Areal gekauft haben?