In Prozenten ist es nicht viel, was die Schweizer Vorsorgeeinrichtungen in russische Anlagen investiert haben – in absoluten Beträgen kommen dann doch zwei- bis dreistellige Millionenbeträge zusammen, schreibt das St.Galler Tagblatt.
Die schwierige Situation könnte noch länger dauern, bis dahin müssen die Papiere abgeschrieben werden – womöglich sogar auf null. Der Verlust sei «sehr gering», sagt Manuel Leuthold, Präsident des AHV-Fonds. Es bestünde «kein Grund zur Sorge». Konkrete Zahlen hingegen kann der Ausgleichsfonds nicht liefern.
Bei der Publica hingegen würde sich der Totalverlust auf 170 Millionen Franken summieren, auch wenn sie weniger als 0,5 Prozent ihres Vermögens in russische Anlagen investiert hat. Uelfeti bestätigt damit entsprechende Angaben des Wirtschaftsportals «Tippinpoint». Ein Drittel der russischen Anlagen hält Publica in Aktien, zwei Drittel in Anleihen, wobei das Gros auf Staatsanleihen entfällt, ein kleiner Teil auf Anleihen von staatlichen Unternehmen.
Etwas weniger, aber noch immer stark betroffen ist die BVK, die mit über 130000 Versicherten grösste Pensionskasse der Schweiz. Per Ende Februar hat sie gemäss Angaben ihres Chefs Thomas Schönbächler 0,21 Prozent ihres Vermögens in russische Anlagen investiert. Das entspricht etwa 87 Millionen Franken. Bei der Pensionskasse der Stadt Zürich betragen die Investitionen in russische Anlagen per 25. Februar rund 50 Millionen Franken, so Jürg Tobler, Leiter Vermögensanlagen. Das entspricht 0,25 Prozent des Gesamtvermögens.
Für die Schweizerische Nationalbank (SNB) gehört die russische Währung, der Rubel, nicht zu den wichtigen Devisenanlagen. Die SNB verfügt nur über wenige russische Aktiven wie etwa Anleihen. Bloss 0,05 Prozent der Devisenreserven sind betroffen, wie Insider sagen, doch in absoluten Zahlen ist das trotzdem eine hübsche Summe, konkret ein «tiefer dreistelliger Millionenbetrag», wie es heisst. Dessen Marktwert ist nun massiv gefallen, womöglich müssen diese Anlagen komplett abgeschrieben werden.
Russische Anlagen in ihren Beständen haben auch die Pensionskassen der Bundesbetriebe: Die Complan etwa, jene der Swisscom, hält unter 0,5 Prozent des Anlagevermögens von 13 Milliarden Franken in russischen Staatsanleihen, Anleihen von russischen Firmen und russischen Aktien, wie die Complan-Chefin Daniela Thalmann erklärt. Das sind umgerechnet rund 65 Millionen Franken. Bei der Pensionskasse der Post liegen die entsprechenden Werte bei rund 0,1 Prozent des Anlagevermögens oder knapp 20 Millionen Franken. Bei der SBB-Pensionskasse wiederum beträgt der Anteil russischer Aktien unter 0,05 Prozent, jener russischer Unternehmens- und Staatsanleihen unter 0,15 Prozent.
Ähnlich sind die Werte bei der Pensionskasse der Migros, also der Vorsorgeeinrichtung des grössten privaten Arbeitgebers der Schweiz. Ihre Investitionen dort machen laut Geschäftsleiter Christoph Ryter weniger als 0,1 Prozent des Gesamtportfolios aus. Nichts zum Russland-Engagement sagen will man bei den Pensionskassen von Coop, UBS und Nestlé.