imageAvenir Suisse. Die Rotationsquote unterscheidet sich je nach Branche stark: Im Gastgewerbe ist sie traditionell hoch, während in der Verwaltung die Stellenwechsel eher rar sind. Dieses Muster hat sich mit der Pandemie nicht merklich verändert. Die obige Grafik weist die Rotationsquote nach der Branche aus, in der die stellenwechselnde Person vor dem Übertritt aktiv war. (Im Nenner dieser Quote steht der Mittelwert der Beschäftigten der jeweiligen Branche).

Eine erhöhte Kündigungswelle im Gastgewerbe oder im Handel – um zwei Branchen zu nennen, die von den Lockdowns besonders getroffen wurden – zeichnet sich dabei nicht ab. Seit 2020 hat die Rotationsquote im Gastgewerbe sogar leicht abgenommen. Diese Erkenntnis gilt auch, wenn man nur das Jahr 2021 betrachtet; allerdings lässt die geringere Anzahl Beobachtungen hier keine allzu präzisen Ruckschlüsse zu.

Eine hohe Rotationsquote auf Branchenebene geht nicht notwendigerweise mit einem hohen Anteil an Branchenwechseln einher. Im Gastgewerbe oder im Gesundheitssektor sind Stellenwechsel häufig, doch der neue Arbeitgeber ist meistens ebenfalls aus der gleichen Branche.

Zudem äussern sich berufliche Veränderungen nicht nur in einen Branchenwechsel, sondern können – unter anderem – mit einem Berufswechsel verbunden sein. In der Erwerbsstatistik liegt ein solcher auch dann vor, wenn die Person zwar eine ähnliche Tätigkeit ausführt, aber zusätzlich eine Führungsposition annimmt.

Auch aus dieser Sicht ist die Berufsmobilität auf dem Schweizer Arbeitsmarkt eindrücklich. Jahrein jahraus sind etwas mehr als die Hälfte der Stellenwechsel mit einem Branchen- oder einem Berufswechsel verbunden.

Zwischen den Jahren 2012 bis 2019 wurde in 36% der Fälle sowohl der Beruf als auch die Branche gewechselt. Die Pandemie hat wenig an diesem Bild geändert. 2021 waren die grösseren Karriereschritte (Beruf- und Branchenwechsel) etwas häufiger als üblich (41%). Insgesamt kann jedoch nicht von einer ungewöhnlichen Situation die Rede sein.

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