image“Das Loch in der AHV verschwindet nicht, nur weil man die Augen verschliesst” hat Alexandra Stühff ihren Kommentar in der NZZ zum Referendum gegen die AHV-Reform überschrieben. Sie hält weiter fest:

Die Angleichung des Rentenalters ist nur der erste Schritt. Die weiter steigende Lebenserwartung wird auch eine Erhöhung des ordentlichen Rentenalters notwendig machen.

Stattdessen stehen die Zeichen weiterhin auf Blockade. Das ist unverantwortlich. Denn die Zeche für diese Realitätsverweigerung zahlen die nachfolgenden Generationen. In der 2019 erschienenen Studie «Generationenbilanz», welche die Grossbank UBS zusammen mit Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg im Breisgau herausgegeben hat, stellt der Ökonom fest, wie sehr wir bereits heute über unsere Verhältnisse leben.

«Tatsächlich verspricht die derzeitige Gesetzgebung in der Schweiz jedem heute lebenden Altersjahrgang im übrigen Lebensverlauf mehr Leistungen aus der AHV, als sie ihm im Gegenzug an Zahlungsverpflichtungen auferlegt. Seit 2014 übersteigen die laufenden Ausgaben der AHV bereits die laufenden Einnahmen.»

So übersteige der heutige Barwert der gesamten AHV-Rentenversprechen den Barwert der zukünftigen Einnahmen der AHV um 169 Prozent des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP). Mit der STAF-Reform verbessert sich gemäss Studie das Verhältnis auf rund 135 Prozent des BIP. Käme auch die nun auf dem Tisch liegende Reform AHV-21 durch, reduzierte sich das Missverhältnis auf rund 82 Prozent des BIP. Das zeigt, dass die Reform der AHV damit nicht am Ende wäre, aber immerhin auf gutem Weg.

  NZZ