imagePPCmetrics schreibt zu den Ergebnissen ihrer jährlich durchgeführten Analyse der revidierten Geschäftsberichte von 305 Kassen mit einem Vermögen von 750 Mrd. Franken und rund 3,5 Mio. Versicherten:

Verzinsung: Trotz eines stark von Unsicherheit geprägten Jahres, welches insbesondere von der COVID-19-Pandemie dominiert wurde, haben mit rund 70% deutlich mehr als zwei Drittel der Vorsorgeeinrichtungen eine Verzinsung über der BVG-Mindestverzinsung von 1% gesprochen. Dabei betrug die durchschnittliche Verzinsung 1.86%, wobei privatrechtliche Vorsorgeeinrichtungen tendenziell höhere Verzinsungen gewährten als öffentlich-rechtliche Kassen.

Technischer Zins: Seit dem Jahr 2009 kann ein kontinuierlicher Trend hin zu sinkenden technischen Zinsen beobachtet werden. Dieser setzte sich auch im Jahr 2020 fort. Gegenüber dem Vorjahr ist der technische Zinssatz im letzten Jahr um durchschnittlich -0.14%-Punkte gesunken. Öffentlich-rechtliche Vorsorgeeinrichtungen weisen höhere durchschnittliche technische Zinsen aus als privatrechtliche. Die Spannweite der technischen Zinssätze verbleibt insgesamt gross.

Der durchschnittliche technische Zinssatz verbleibt mit 1.62% deutlich über dem risikolosen Zins. Im Jahr 2020 hat der technische Zinssatz jedoch stärker abgenommen als das Zinsniveau (-0.07%-Punkte) gemessen an der 10-jährigen Staatsanleihe. (…)

Der Anteil der Vorsorgeeinrichtungen mit einem technischen Zinssatz über der festgelegten Obergrenze für Generationentafeln ist mit rund 4.5% tief und hat im Vergleich zum Vorjahr 2019 (8%) leicht abgenommen.

Der Anteil der Vorsorgeeinrichtungen mit einem technischen Zinssatz über der festgelegten Obergrenze für Periodentafeln ist mit rund 63% hoch und hat im Vergleich zum Vorjahr 2019 (51%) zugenommen.

Der Erklärungsgehalt des Anteils Vorsorgekapital Rentner auf den beschlossenen technischen Zins bleibt wie schon im Vorjahr stark eingeschränkt, d.h. es wurden auch bei gleichem Anteil Vorsorgekapital stark variierende technische Zinsen ausgewiesen. Dies ist nicht im Sinne der FRP 4.

Absolute Rendite: Trotz deutlicher Marktverwerfungen aufgrund der COVID-19-Pandemie im 1. Quartal 2020 konnten die deutlichen Verluste bei den meisten Vorsorgeeinrichtungen Ende Jahr nicht nur kompensiert werden, sondern im Durchschnitt sogar deutlich positive absolute Renditen erwirtschaftet werden. Die durchschnittliche absolute Rendite der betrachteten Vorsorgeeinrichtungen betrug im Jahr 2020 +4.21%.

Die absoluten Renditen lagen zwischen -4.10% und +11.06%. Lediglich drei Vorsorgeeinrichtungen konnten im Jahr 2020 keine positive absolute Rendite ausweisen. Wie schon im Vorjahr, aber in der Höhe weniger stark ausgeprägt, konnten häufig deutlich positive absolute Renditen ausgewiesen werden.

Vermögensverwaltungskosten: Im Jahr 2020 sanken die durchschnittlichen Vermögensverwaltungskosten im Vergleich zum Vorjahr von 0.42% (2019) auf 0.40% (2020). Gleichzeitig stieg auch die Kostentransparenzquote auf bereits hohem Niveau weiter an.

Ein möglicher Grund für die tiefere Kostenquote liegt in den deutlich positiven absoluten Renditen. Insbesondere in den vergangenen beiden Jahren haben die hohen absoluten Renditen zu wachsenden Volumen geführt. Bei Verwendung von Staffeltarifen, welche häufig bei Vorsorgeeinrichtungen zum Einsatz kommen, gelangen bei höheren Volumen tiefere Gebühren zur Anwendung.

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